Botschafter des Weins Erdener bricht auf als Botschafter des Weins und der Mosel

Erden · Der leidenschaftliche Radfahrer Herbert Weber aus Erden bricht am 10. Juli wieder zur Tour de France auf. Er versteht sich dort auch als Botschafter des Weins und der Mosel.

 „Die Tour de France 2019“ wartet auf den Mann von „La Moselle“: Herbert Weber aus Erden hat alles vorbereitet.   Foto: Jürgen C. Braun

„Die Tour de France 2019“ wartet auf den Mann von „La Moselle“: Herbert Weber aus Erden hat alles vorbereitet. Foto: Jürgen C. Braun

Foto: TV/Jürgen C. Braun

Der Zeitplan steht, die Reiseroute liegt fest, das Wohnmobil ist gecheckt, und alles anderes ist sowieso Routine. Lieb gewordene Routine für Herbert Weber. Denn wie seit mittlerweile mehr als 20 Jahren wird der inzwischen 74-Jährige aus Erden – wie immer Anfang Juli – aufbrechen in Richtung Frankreich. Die Tour de France ohne den ehemaligen Vorsitzenden und Gründer des Radsportclubs  Erden, der immer noch pro Jahr ein paar Tausend Kilometer im Sattel „abreißt“, das wäre ein Unding.

Weber und sein weißes Wohnmobil sind mittlerweile eine Marke bei der „großen Schleife“. Dort, wo die Berge am steilsten und gemeinsten, die Abfahrten am gefährlichsten,  die Zuschauer am ausgeflipptesten und die Tour mit allem was dazu gehört,  am lautesten ist. „Herbert on Tour“, dazu die aufgemalte Route mit den spektakulärsten Bergankünften des größten Radrennens der Welt.

Hinzu kommt sein lachendes Konterfrei auf der Seite: „Bon jour, Herbert“.  So wird der Mann von der Mittelmosel in der nächsten Woche wieder aufbrechen. Als Freund, Anhänger und auch Aktiver des Radsports, aber auch als Botschafter seiner Gemeinde, der Mosel und des Weins.

„Am 10. Juli geht es los. Zunächst in die Nähe von Freiburg, dort habe ich Radsportfreunde. Dann will ich mir die erste schwere Vogesen-Etappe am Tag darauf ansehen“, erzählt Herbert, als wir Mitte Juni bei strahlend schönem Wetter in seinem Garten hinter dem Haus sitzen. „Lieblingsplatz“: Das große Schild hinter seinem Stuhl verrät, wo er sich am wohlsten fühlt.

Vor mehr als 20 Jahren haben wir uns – per Zufall damals – am Aufstieg zum 2800 Meter hohen Galibier getroffen. Bei der Tour natürlich. Damals war der Mann von der Mosel noch mit einem roten VW-Bus unterwegs gewesen. Seit dieser Zeit ist der Kontakt zwischen uns beiden Seelenverwandten des Radsports und auch Frankreichs nie abgerissen.

Im vergangenen Jahr wurde Herbert Weber zum „Opfer“ der Kameras und Mikrofone in den französischen Seealpen. Sein Wohnmobil weist aus, wo der Radsport-Freund aus Allemagne herkommt: „La Moselle“ – „Die Mosel.“ Die Reporter von Eurosport und der ARD hatten ihn am gleichen Tag gleich zweimal „auf dem Schirm.“ Ein Interview-Marathon, für den bescheidenen, aber sehr lebenslustigen alten Herrn.

„In diesem Jahr nehme ich nur das Mountainbike mit. Das Rennrad bleibt zu Hause, Ich bin ja fast nur in den Bergen.“ Ehrensache, dass Herbert, der nach seinem genau ausgeklügelten Plan meist schon ein paar Tage vorher an einem der spektakulären Anstieg steht, um einen guten Platz für sein Wohnmobil zu bekommen, selbst alles per Rad erledigt. „Einkaufen im Supermarkt, die Strecke abfahren.“ Er will ja schließlich mitreden können, wenn zwischen den Fans aus aller Herren Länder über die Tour debattiert wird.“

Herbert  kennt nicht nur die Route des Tour-Trosses, er weiß auch, von welcher Seite aus er sich wann welchem Berg nähern muss, um den optimalen Platz direkt am Aufstieg  ergattern. In der Erdener Partnerstadt Clémery wird er den französischen Nationalfeiertag, den 14. Juli, verbringen. Dann warten die richtig „dicken Brocken“ wie der Tourmalet oder der Izoard auf den im positiven Sinne Radsport-verrückten alten Herrn von der Mosel.

Dass Weber und sein wie ein „bunter Hund“ bekanntes Wohnmobil auch ein exzellenter Botschafter des heimischen Weins sind, hat auch die die Wirtschaft erkannt. „Wir finden das toll, was er macht. Und das unterstützen wir natürlich gerne mit entsprechendem Werbematerial“, sagt Ansgar Schmitz, der Geschäftsführer der Weinwerbung Mosel.

Und so wird Herbert Weber, wenn die Kameras wieder aufkreuzen sollten, mit unübersehbarem Banner auf seinen Heimatort Erden, aber auch auf den Moselwein aufmerksam machen. Und davon, so erzählt er uns mit verschmitztem Lächeln, „habe ich mehr als nur ein Flasche an Bord“.

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