Die zauberhaften Hühner Viertklässler drehen Film in Landscheid – So lief es hinter den Kulissen

Landscheid · Corona doof, alles doof? Nicht in der Grundschule Landscheid. Dort machten Schüler und Lehrer aus der Not eine Tugend und drehten einen über 60-minütigen Film. Welche Herausforderungen sie dabei meistern mussten und warum das für die Viertklässler ein ganz besonderer Abschied wird.

 Die Abschlussklasse der Grundschule Landscheid mit ihrem Klassenlehrer Martin Debald. An ihr gemeinsames Filmprojekt werden sich die Schüler sicher noch lange erinnern.

Die Abschlussklasse der Grundschule Landscheid mit ihrem Klassenlehrer Martin Debald. An ihr gemeinsames Filmprojekt werden sich die Schüler sicher noch lange erinnern.

Foto: TV/Anja Theis

Aufgeregt sitzen die die Viertklässler der Grundschule Landscheid in einem Stuhlkreis zusammen und können es kaum erwarten, von ihrem Projekt zu erzählen: „Die zauberhaften Hühner“, ein Film, an dem sie die letzten Monate fleißig gearbeitet haben. War die vergangene Zeit doch keine einfache: Keine Aktivitäten, keine Klassenfahrt. „Alles, was die Schule ausmacht, war weg“, fasst Klassenlehrer Martin Debald zusammen.

Viel Arbeit - Alle machen mit

Davon ließen sich die heute 25 Mädchen und Jungen aber nicht unterkriegen, im Gegenteil: In einem Lesebuch stießen sie auf das Kapitel „Drehbuch schreiben“. Aus der fixen Idee, selbst ein Skript anzufertigen, wuchs der Plan, das Ganze auch zu verfilmen. Ein Mammutprojekt, wie Debald heute weiß – bei dem aber alle an einem Strang gezogen haben. „Ich habe die Kinder vorgewarnt, dass es nicht nur Spaß, sondern auch viel Arbeit ist“, erinnert sich der Klassenlehrer. „Aber alle haben mitgemacht.“

Gesagt, getan. Nach den Sommerferien vergangenen Jahres ging es ans Schreiben. Parallel haben die Kinder geübt, mit Ipads zu filmen und in iMovie zu schneiden. Wer spielt welche Rolle? Wie muss die Kamera stehen? Alles Fragen, bei der es hin und wieder Zank gab. Doch die Klasse hält zusammen und beginnt im März mit den Dreharbeiten, nachdem Lehrer Debald wegen Corona zwei Wochen ausfiel.

Vier bis sechs Wochen Drehzeit - Das waren die Herausforderungen

Als Kamera diente ein Handy mit guter Filmauflösung, der Ton wurde über ein externes Mikro aufgenommen. Etwa vier bis sechs Wochen wurde immer wieder gedreht, hauptsächlich in der Schule, aber auch im Keller eines Klassenkameraden. „Da mussten wir zwei bis dreimal hintereinander drehen, weil kein Ton war oder Herr Debald vergessen hat aufnehmen zu drücken“, verrät Leon.

Doch auch andere Szenen waren nicht so einfach. „Wir mussten das Referat ganz oft drehen, weil wir uns totgelacht haben“, sagt Alessia. „Ich glaube, wir waren alle müde“, erklärt Luis, und sein Klassenkamerad Felix ergänzt: „Weil das Drehen anstrengend war.“ Ob es den Schülern trotzdem Spaß gemacht hat? Ja, heißt es einstimmig.

Film wird für Eltern und Schüler im Wittlicher Kino gezeigt

Über 300 Arbeitsstunden hat Martin Debald bereits in den Schnitt des über 60-minütigen Films gesteckt. Ende Mai soll die endgültige Fassung fertig sein. Wie geht es dann weiter? „Die zauberhaften Hühner“ soll am 22. Juli als Premiere im Wittlicher Kino und im Offenen Kanal für die Grundschulgemeinde gezeigt werden. Ein Abschluss der besonderen Art, denn: Die Zeugnisse werden an diesem Tag im Kinosaal ausgehändigt. Bei Interesse soll der Film auch anderen Schulen und vierten Klassen gezeigt werden. Die notwendigen Gelder für Produktion und Premierentag wurden über den schulischen Förderverein von regionalen Firmen eingesammelt, die das Projekt finanziell unterstützen.

„Das ist wirklich was ganz Außergewöhnliches“, sagt Schulleiterin Pia Madert. „Es ist toll, dass ihr eine engagierte Klasse seid. Auch Debald ist stolz auf seine Gruppe. „Wir sind alle ins kalte Wasser gesprungen. Ein Lob an die Klasse, das war nur möglich, weil sie so diszipliniert war.“

Doch um was geht es in dem Film eigentlich? „Ein Mädchen kommt neu in die Klasse und hat ein Geheimnis“ – mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.

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