Neue Windräder am Ranzenkopf

Morbach · Die Einheitsgemeinde Morbach plant den Ausbau der Windenergie auf der Höhe zwischen Heinzerath und Haag. Zu den Windrädern der Morbacher gesellen sich möglicherweise weitere Anlagen der Verbandsgemeinden Thalfang und Bernkastel-Kues.

Morbach. Die Einheitsgemeinde Morbach möchte weitere Windräder bauen. Zwischen fünf und sieben Anlagen könnten auf dem Gebiet oberhalb von Elzerath, Heinzerath, Merscheid und Haag am Ranzenkopf entstehen, sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal. Bisher drehen sich 14 Windräder in der Einheitsgemeinde. Sie stehen alle auf dem Gelände der Morbacher Energielandschaft.
Sieben Standorte habe die Verwaltung untersucht, sagt Hackethal. Wichtig sei dabei, dass das Prinzip der Konzentration von Windrädern beibehalten wird. Die Landschaft dürfe nicht verspargelt werden.
Das zweite Kriterium sei die sogenannte Windhöfigkeit: Nur an Orten mit einer Windgeschwindigkeit von durchschnittlich sechs Meter pro Sekunde in 100 Metern Höhe über der Erdoberfläche sollen Anlagen gebaut werden. Am Ranzenkopf, das haben Untersuchungen ergeben, weht der Wind kräftig genug.
Aus der Planung rausgefallen sind untersuchte Flächen zwischen Morbach und Sensweiler/Allenbach (Verbandsgemeinde Herrstein) sowie oberhalb von Hinzerath.
Hohes Konfliktpotenzial


An beiden Standorten ist das Konfliktpotenzial zu hoch: Sie liegen in der Kernzone des neuen Naturparks, sind Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet und verfügen über Trinkwasserquellen. Zudem soll die Einheitsgemeinde nicht von Windrädern eingekreist werden, sagt der Bürgermeister. FFH bedeutet: Natürliche Lebensräume sollen erhalten, wild lebende Tiere und die Pflanzenwelt geschützt werden.
Hackethal geht davon aus, dass auch die Verbandsgemeinden Thalfang und Bernkastel-Kues in der Nähe des Ranzenkopfes, natürlich auf ihrem Gebiet, Windanlagen bauen.
Auch dies spreche für dieses Areal. "Wollen wir nur auf die Windräder der anderen schauen, oder wollen wir daran partizipieren", fragt er.
Doch bis sich das erste Morbacher Windrad oberhalb von Merscheid dreht, dauert es wahrscheinlich bis 2017, sagt er. Derzeit wird der Flächennutzungsplan geändert, um den Bau von Windanlagen möglich zu machen. Im Verfahren müssen die Nachbarkommunen sowie die Träger öffentlicher Belange befragt und die Pläne offengelegt werden. Außerdem müssen die naturschutzbedingten Untersuchungen erfolgen und es muss abgewartet werden, bis Baugenehmigungen erteilt werden.
Eine Gefahr sieht CDU-Fraktionssprecher Jürgen Jakobs darin, dass auf der anderen Seite, also in Bernkastel-Kues und Thalfang, eventuell eher Bauanträge gestellt werden, die dann Auswirkungen auf die Morbacher Pläne haben. "Die Abstimmung mit den anderen Kommunen läuft." sagt Hackethal.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort