Oben pfui, unten hui? Jetzt ist der Giebel dran

Wittlich · Die städtische Bruchbude neben der ehemaligen Synagoge in der Himmeroder Straße ist längst abgerissen. Geblieben ist eine Giebelwand mit Stützen. Das soll nicht so bleiben. Der Stadtrat entscheidet am Donnerstag über eine Verblendung aus Stahl.

 Das könnte besser aussehen, zumal der Giebel nebst Stützkonstruktion direkt an einem künftigen Vorzeigeplatz Wittlichs an der Synagoge liegt. Wie es weitergeht, entscheidet der Stadtrat. TV-Foto: Sonja Sünnen

Das könnte besser aussehen, zumal der Giebel nebst Stützkonstruktion direkt an einem künftigen Vorzeigeplatz Wittlichs an der Synagoge liegt. Wie es weitergeht, entscheidet der Stadtrat. TV-Foto: Sonja Sünnen

Foto: (m_wil )

Wittlich. Die Stadt hat ein neues Grundstück. Es gehört ihr schon lange, doch es war, was man gemeinhin einen Schandfleck nennt: Ein altes, unbewohntes Haus stand dort. Es verwahrloste jedes Jahr mehr. Jetzt ist es abgerissen. Denn es gibt Pläne für den neu entstandenen Platz direkt neben der Synagoge: Für geschätzt 210 000 Euro soll darauf ein schöner, neuer Stadtraum entstehen - mit sechs Bäumen und drei Bänken zum Verweilen, auch als Empfangsraum für Veranstaltungen, die dann in der ehemaligen Synagoge selbst stattfinden. Das abgerissene Haus hat Spuren hinterlassen: Die Giebelflächen zu den Nachbarn erzählen noch kunterbunt, wo einst ein Bad, ein Zimmer, eine Wand war. Vor dem Ganzen ist eine Beton-Stützkonstruktion angebracht worden, damit das Nachbarhaus, Adresse der Kultkneipe Äschatskaul, gesichert steht. Das sieht weniger gut aus. Deshalb haben sich die Mitglieder im Bau- und Verkehrsausschuss einmal angesehen, was wie anders gestaltet werden kann. Die favorisierte Lösung: Der Giebel wird verputzt. Und etwas nach hinten verschoben wird eine Fläche aus rötlich-braunem Cortenstahl davorgesetzt. Darin ist als Vorschlag ein Schriftzug eingestanzt: "Die Würde des Menschen ist unantastbar", Grundgesetz Artikel 1. Die Schrift könnte hinterleuchtet werden.
Nach jetzigem Stand würde das zusätzlich 60 000 Euro kosten. Ob das so kommt, darüber soll der Stadtrat unter anderem in seiner Sitzung am Donnerstag, 6. Oktober, ab 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge entscheiden. Denn es gibt noch weitere Vorschläge vom Architekturbüro Russell-Koglin für die Fassadengestaltung. Auch die weiteren Varianten sollen in der Sitzung vorgestellt werden.
Und wie geht es mit der Platzgestaltung weiter? Dazu sagt Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadtverwaltung auf TV-Nachfrage: "Mit den Arbeiten für die Platzgestaltung soll bei geeigneter Witterung im Frühjahr 2017 begonnen werden. Das Vorhaben sollte nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen sein." sos

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