Tod von 15 Kühen noch nicht geklärt

Hat ein einziger Blitz in der Nacht zum Sonntag 15 der 32 Kühe im Stall eines Meckenbacher Bauern getötet? Diese Frage beschäftigt nach wie vor die Polizei.

Meckenbach. (kpm) Noch immer rätselhaft ist der Tod von 15 Milchkühen im Stall eines Meckenbacher Bauern (der TV berichtete). Inzwischen aber scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass die Tiere in der Nacht zum Sonntag einem Blitzschlag zum Opfer fielen. Der Pächter der Jagd in der Gemarkung Meckenbach und einige Jagdfreunde, die mit ihm auf der Pirsch waren, hätten übereinstimmend berichtet, es habe zur fraglichen Zeit zwar kein richtiges Gewitter, aber einzelne Blitz- und Donnerschläge gegeben. Das erzählte Oswald Steffen, der betroffene Landwirt. Ein technischer Defekt lässt sich nach seinen Worten dagegen ausschließen.

Fachleute des Energieversorgers RWE haben die elektrischen Anlagen auf dem Bauernhof an der Söterner Straße überprüft und für in Ordnung befunden. Möglicherweise hat ein Blitzschlag in ein benachbartes Transformatorenhäuschen zum Tod der Kühe geführt, meint die Polizei, die bis dato keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden hat. Steffen selbst kommt die Blitzschlagtheorie etwas merkwürdig vor: Er hält zwar sein Milchvieh in einem sogenannten Anbindungsstall - das heißt, die Tiere sind mittels einer Laufkette an einem Stahlseil angebunden - sieht aber keine Anzeichen für eine durch Stromstoß verursachte Kettenreaktion.

Als er am frühen Sonntagmorgen zum Füttern in den Stall kam, habe er unmittelbar neben getöteten Tiere vollkommen unbeschadete vorgefunden und daneben wieder welche, die sich kaum auf den Beinen halten konnten - schildert der 58-Jährige das Bild des Schreckens, das ihm auch gestern noch hörbar nachging. 15 seiner 32 Milchkühe kamen zu Tode: "Meine Existenz ist so gut wie zerstört", sagt Oswald Steffen.

Mindestens fünf Jahre harter Arbeit brauche es, um den jetzt entstandenen Schaden auszugleichen. Nicht zuletzt seine gesamte Altersplanung sei damit hinfällig. Denn ob, wann und in welcher Höhe eine Versicherung für den Schaden aufkommen wird, ist nach Steffens Angaben fraglich. Noch abzuwarten ist ebenfalls das Ergebnis einer von der Kreisverwaltung angeordneten Obduktion von zwei der getöteten Tiere. Auch die polizeilichen Ermittlungen, in die sich inzwischen die Kriminalpolizei in Idar-Oberstein eingeschaltet hat, sind noch nicht abgeschlossen.

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