Infrastruktur Zehn-Millionen-Investition für ein Altenheim in Bernkastel-Kues – Fast 100 Menschen werden dort ab 2022 leben können

Bernkastel-Kues · Die St. Raphaels-Gesellschaft investiert zehn Millionen Euro in einen großen Anbau und in die Modernisierung des Altenheims St. Nikolaus in Bernkastel-Kues. Fast 100 Menschen werden dort ab 2022 Platz finden.

 Der Rohbau ist fast fertig. Links ist der Altbau des Altenheims St.Nikolaus zu sehen. Er wird 2021 modernisiert.

Der Rohbau ist fast fertig. Links ist der Altbau des Altenheims St.Nikolaus zu sehen. Er wird 2021 modernisiert.

Foto: Clemens Beckmann

Es ist keine Statistik notwendig, um für den Stiftsweg im Stadtteil Kues eine Aussage über den Altersdurchschnitt der dort wohnenden Menschen zu treffen. Er ist wesentlich höher als im Rest der Stadt. Die Erklärung ist einfach. Dort liegen mit dem Cusanusstift, dem so genannten „Legoland“ und dem Altenheim St. Nikolaus drei Einrichtungen für ältere Menschen.

Das Cusanusstift geht auf Nikolaus Cusanus (1401-1464) zurück, der dort einen Ort für 33 bedürftige Männer erbauen ließ. Anfang der 1980er Jahre folgte der Bau des Altenheims St. Nikolaus, in den 1990er Jahre gesellte zwischen beiden Geländen das „Legoland“ mit vielen kleinen Wohnungen für Senioren dazu. Das Altenheim St. Nikolaus wird derzeit durch einen dreistöckigen Anbau erweitert. In ihm entstehen 33 Einzelzimmer. Die Bettenzahl, bisher 87, wird sich aber nur um elf erhöhen.

Des Rätsels Lösung: Im Altbau gibt es derzeit 36 Doppelzimmer und nur 15 Einzelzimmer. Die Mehrzahl der Doppelzimmer wird in Einzelzimmer umgewandelt. Letztlich bleiben nur neun Zwei-Bett-Zimmer übrig.

„Dafür besteht auch weiter Bedarf, zum Beispiel für Paare“, sagt Leiter Manfred Kappes. „Manche Leute bevorzugen auch aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus ein Doppelzimmer“, fügt er an. „Grundsätzlich steigt aber der Bedarf an Einzelzimmern“, sagt Tobias Möllney, Sprecher des Trägers, der in Mayen ansässigen St. Raphaels Caritas Alten- und Behindertenhilfe (CAB).

St. Nikolaus gehört wie das Kloster zur Heiligen Familie (rund 30 Plätze) im Stadtteil Bernkastel und das Seniorenheim in Ürzig (rund 25 Plätze) zum Altenzentrum Mittelmosel.

In der Region betreibt die CAB auch noch das Altenzentrum St. Wendelinus (120 Plätze) in Wittlich. Manfred Kappes leitet die vier Häuser.

Der neue Trakt soll zum Jahresende fertig sein. Dann werden dort die ersten Bewohner einziehen. Im Gegenzug wird in der Folge der Altbau umgebaut und modernisiert. 2022 sollen die Arbeiten ihren Abschluss finden.

Dann wird, so Manfred Kappes, mit den Bewohnern und ihren Angehörigen ausgetüftelt, wer welches Zimmer bezieht. Wie schon jetzt wird es auch im Neubau Wohngruppen geben, die zum Beispiel gemeinsam die Mahlzeiten einnehmen.

Zehn Millionen Euro investiert die CAB in das Projekt, bei dem vor allem Handwerker aus der Region zum Zuge kommen. Fünf Millionen Euro hat das Unternehmen bereits vor kurzem in das Projekt „Lebensraum Kues“ investiert. Auf dem Gelände, wo früher die Kueser Marienkirche stand, ist ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen inklusive einer Tagesförderstätte entstanden (der TV berichtete). Die Küche des Altenheims St. Nikolaus versorgt deren Bewohner und die Förderstättennutzer.

Mit dem Bau von Einzelzimmern werde unter anderem dem Umstand Rechnung getragen, dass immer mehr Leute in Singlehaushalten leben und sich dies dann auch im Alter fortsetzt, erläutert Manfred Kappes. „Und wir haben hier auch den Platz für eine Erweiterung“, sagt er.

Etwa 90 Mitarbeiter (in Vollzeit und in Teilzeit) kümmern sich in Kues um die Senioren. Dazu kommen noch etwa 40 ehrenamtliche Mitarbeiter. Ohne die, und das gilt generell für Seniorenarbeit, wäre es unmöglich, auch noch ein Beschäftigungs- und Freizeitprogramm auf die Beine zu stellen.

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