Blitzermarathon in ganz Deutschland: An 459 Stellen im Land wird Tempo gemessen

Berlin · So viel geblitzt wurde in Deutschland noch nie: Am Donnerstag nächster Woche beginnt frühmorgens um 6 Uhr ein 24-stündiger Blitzermarathon. 14.700 Polizisten kontrollieren an 8600 Standorten, dazu die Kommunen. Rheinland-Pfalz will sich die Stellen vorschlagen lassen.

An 459 Stellen in Rheinland-Pfalz wird beim 24-Stunden-Blitzmarathon kontrolliert, deutschlandweit sogar an 8600 Standorten. Erstmals soll am 10. Oktober eine Liste veröffentlicht werden. Das berichtet die Rhein-Zeitung .

"Wünsch Dir eine Radarkontrolle": Beim ersten bundesweiten "Blitz-Marathon" geht Rheinland-Pfalz neue Wege. Wenn an 459 Stellen im Land Jagd auf Raser gemacht wird, dann sollen die Bürger vorher Standorte vorschlagen können. Ein großer Teil der Kontrollen soll dort stattfinden, wo die Bürger es für sinnvoll halten, erklärt Innenminister Roger Lewentz. "Wer bei bestimmten Strecken den Eindruck hat, dass dort besonders heftig gerast wird, kann uns das online mitteilen". Um die "(B)Rennpunkte" zu sammeln, riskiert das Innenminister auch Kritik vom Landesdatenschutzbeauftragten: Das Ministerium schlägt vor, auch auf der Facebookseite der Polizei Vorschläge zu machen. Aber auch ein Formular auf der Polizei-Homepage kann dafür genutzt werden.

Es ist das erste Mal, dass in ganz Deutschland massiv an einem Tag Behörden auf diese Art der überhöhten Geschwindigkeit den Kampf ansagen. Lewentz: "So dokumentieren die 16 Länder, dass sie es Ernst meinen mit der Verkehrssicherheit." Um zu verdeutlichen, dass es nicht ums Abkassieren gehe, würden die Kontrollen schon jetzt angekündigt. Es werde auch eine Liste der Messstellen im Land geben. Das gab es in Rheinland-Pfalz auch noch nicht - anders als in anderen Bundesländern.

Deutschlandweit sollen während des Blitzer-Marathons 14 700 Polizisten eingesetzt werden, wie die Innenminister Ralf Jäger (SPD, NRW) und Lorenz Caffier (CDU, Mecklenburg-Vorpommern) erklärten. Hinzu kommen kommunale Kontrollen. "Wir wollen nicht still und heimlich hinterm Busch blitzen, sondern jeder soll sich an dem Tag mit dem Thema beschäftigen", sagte Jäger. Ziel sei, das Verhalten der Autofahrer zu ändern. Auf rheinland-pfälzischen Straßen waren im vergangenen Jahr 209 Menschen gestorben - in 40 Prozent der Unfälle war überhöhte Geschwindigkeit die Ursache.

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