Ein Jahr nach der Ring-Insolvenz rechnen Sanierer wieder mit Gewinn

Nürburg · Die Sanierer des insolventen Nürburgrings ziehen eine positive Zwischenbilanz: Der Betrieb sei wirtschaftlich, Baumängel wurden beseitigt und die Resonanz auf den geplanten Verkauf sei sehr gut.

Der krisengeschüttelte Nürburgring dürfte in diesem Jahr ein positives Betriebsergebnis einfahren. Für die im Herbst 2012 gegründete Ring-Betriebsgesellschaft sei 2013 mit einem Umsatz von 55 bis 60 Millionen Euro zu rechnen, sagte Sachwalter Jens Lieser. "Wir werden keine Verluste machen."
Danach hatte es vor einem Jahr, als der damalige Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) die Pleite des Nürburgrings bekanntgab, zunächst nicht ausgesehen. "Als wir gekommen sind, gab es nur Streit. Mängel wurden verwaltet", sagt der Trierer Anwalt und Sanierungsgeschäftsführer Thomas B. Schmidt. Doch seitdem habe sich viel getan. Der Nürburgring habe eine neue Perspektive.

Trotz Insolvenz sei nicht eine einzige Großveranstaltung ausgefallen, sagt Schmidt, der sich freut, dass es ihm - anders als den vorigen Ringpächtern Jörg Lindner und Kai Richter - gelungen sei, die Formel.1 2013 wieder an den Ring zu holen. Auch für die kommenden Jahre sehe es gut aus. So soll Rock am Ring auch 2014 und 2015 in der Eifel steigen.

Auch baulich hat sich seit 2012 einiges getan. Drei von Schimmelpilz befallene Häuser im Partydorf Grüne Hölle wurden auf Kosten der verantwortlichen Firma saniert und sind seit wenigen Wochen wieder geöffnet. Im riesigen Freizeit- und Businesszentrum haben die Sanierer Baumängel im Umfang von etwa zwei Millionen Euro festgestellt - und dort, wo es drängt, mit der Instandsetzung begonnen. Da die verantwortlichen Unternehmen sich weigern, die Schäden zu beheben, gehen bald Regressklagen raus. Schmidt ist zudem zuversichtlich, dass die schon so lange erwartete Betriebsgenehmigung für den Ring Racer bald kommt. Alle nötigen Unterlagen seien bei der zuständigen Kreisverwaltung. Diese prüft noch.

Bis März 2014 wollen die Sanierer den Ring verkauft haben, so dass der neue Investor schon kommende Saison die Regie übernimmt. Wer das sein könnte, ist offen. Die Resonanz sei aber groß, sagt Schmidt.

Meinung: Am Ring bewegt sich was

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