Fernbusse statt Fernzüge von und nach Trier

Trier · Als Ersatz für die ab Mitte Dezember wegfallende Fernverkehrsverbindung von und nach Trier will die Bahn Fernbusse von Luxemburg über Trier nach Köln einsetzen. Das wurde bei einer Diskussion in Trier bekannt.

Trier. Hannah Page und Thomas Geyer hatten keinen leichten Stand bei einer Podiumsdiskussion in Trier, zu der die Handwerks- und die Industrie- und Handelskammer (IHK) eingeladen hatten. Die Bahnvertreterin sagte, die letzen beiden Intercity-(IC)-Verbindungen von Luxemburg über Trier nach Norddeutschland lohnten sich nicht. Und Hoffnung, dass sich an dem Zustand wieder etwas ändern wird, konnte Page, Leiterin Angebotskommunikation bei der Bahn, nicht machen. Zumal die Verhandlungen mit dem Land, die Fernzüge in den Nahverkehr zu integrieren (Fahrgäste hätten dann bis Bullay die IC mit günstigeren Nahverkehrstickets nutzen können) gescheitert seien. Innen-Staatssekretär Günther Kern verwies auf die bekannte Position des Landes, für die Finanzierung des Fernverkehrs sei der Bund zuständig.
Als Ersatz für die wegfallenden IC sagte Page zu, eine neue Fernbuslinie der Bahn von Luxemburg über Trier nach Köln einzusetzen. Thomas Geyer, Geschäftsführer des für den Schienennahverkehr zuständigen Zweckverbands SPNV Nord, hatte es schwer, die ab Fahrplanwechsel geltenden Änderungen mit mehr und neuen, modernen Regionalzügen von und nach Trier und besserer Anbindung und längeren Umsteigezeiten nach Luxemburg, Mannheim und Koblenz als echte Verbesserung und vor allem als Ersatz für den Wegfall des Fernverkehrs zu "verkaufen". Daran zweifelten die meisten Zuhörer im IHK-Tagungszentrum. Mit zu den Verbesserungen zählt, dass es ab 2015 versuchsweise in Saarburg und Schweich sogenannte Video-Reisezentren geben soll. An Fahrkartenautomaten könne dann per Knopfdruck der Video-Kontakt zu einem Bahnmitarbeiter hergestellt werden, sagte Geyer.

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