Gleiche Grenzwerte

CATTENOM. Dem Betreiber des Kernkraftwerks von Cattenom, der französischen EdF, wird nicht erlaubt, dieMosel stärker mit radioaktiven und chemischen Abfallstoffen zu belasten. Die entsprechende Genehmigung soll dieser Tage in Paris unterzeichnet werden.

Das Atomkraftwerk Cattenom an der Mosel wird nach Informationen der Saarbrücker Zeitung die Mosel nicht zusätzlich mit Abfallstoffen belasten dürfen. Die neue Genehmigung soll die Wünsche nach einer höheren Einleitung des radioaktiven Tritiums oder von Hydrazin, wie es vom Cattenom-Betreiber Electricité de France (EdF) im vergangenen August beantragt worden war, nicht berücksichtigen. Dies verlautete aus informierten Kreisen im Umfeld der zuständigen Behörden und der speziell eingesetzten Enquête-Kommission, die bereits im Februar den Cattenom-Bericht für die Regierung in Paris erstellt hatte. Die EdF hatte beantragt, im Zuge der intensiveren Verbrennung der Brennelemente, die ab dem Jahr 2006 geplant ist, einerseits zwar eine Reihe von radioaktiven Ableitungen in Luft und Wasser zu vermindern, andererseits aber die Grenzwerte des radioaktiven Wasserstoffs Tritium und des chemischen Stoffs Hydrazin zur Einleitung in die Mosel zu erhöhen. Diese Absicht war vor allem im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Luxemburg auf deutliche Kritik gestoßen. Außerdem hatte sich die unabhängige französische Strahlenschutzkommission Crii-Radvehement dagegen ausgesprochen. Zudem hatte die Crii-Rad der EdF vorgeworfen, ihr Antrags-Dossier leide an "schwer wiegenden Lücken", weil das Problem der in Cattenom aufgetretenen Risse in den Brennstäben, die seit mehreren Jahren bekannt sind, einfach ausgeklammert werde. Der Antrag, so hieß es, lasse eine Kumpanei der französischen Regierung mit der EdF erkennen.

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