Auf meine Flagge kommt die Porz

Haben Sie das gelesen diese Woche im Volksfreund? Die Trier-Filscher haben jetzt eine eigene Flagge gehisst am Ortseingang. Für alle, die nicht so oft auf die Trierer Höhen kommen: Trier-Filsch, das ist der kleinste Trierer Ortsbezirk, oben noch hinter Tarforst, kurz vor der Wildnis sozusagen.

Der Filscher Ortsvorsteher heißt Karl-Josef Gilles und wehrt sich immer gleich mit Händen und Füßen, wenn jemand seinem Stadtteil was Böses will. Ich glaube, eigentlich wäre er viel lieber Ortsbürgermeister von einem kleinen Dorf - da müsste er sich nicht mit der Trierer Stadtverwaltung und dem Stadtrat rumplagen, aber dummerweise wurde Filsch ja 1969 eingemeindet.

Jetzt hat er also eine inoffizielle Flagge für Trier-Filsch gehisst. Klingt ja ziemlich nach Separatismus. Die Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani war bei der Einweihung der Fahnenmasten dabei, und hat da vorsichtshalber schon mal gesagt, man sehe dank der Fahnen jetzt gut, dass Trier-Filsch zu Trier gehören würde.

Und deshalb hat sie neben der Filscher auch eine Trierer Fahne gehisst, und natürlich eine vom Bischof für den Heiligen Rock. Nicht, dass die Filscher sich auf einmal lossagen von der Stadt und wieder ein eigenes Dorf aufmachen. Das käme den Bürokraten in Mainz mit ihrer Kommunalreform wahrscheinlich gerade recht. Aber die sollen uns schöner Trier bloß in Ruhe lassen und nur ja nicht irgendwie zerstückeln! Sonst mache ich sofort auch einen eigenen Trierer Stadtteil auf: die Trierer Viezrepublik! Wird rund um den Hauptmarkt angesiedelt. Auf die Flagge kommt natürlich ein Pörzchen. Und einreisen darf jeder, der gerne Viez trinkt - außer den Filscher Separatisten. Prost, sagt euer

Jupp

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