Da drängen sich viele Fragen auf

Natur

Zu "Fußgänger erhalten ihren eigenen Weg" (TV vom 17. Juni):

Endlich hat auch Olewig, beziehungsweise die "Hill" eine neue Sehensunwürdigkeit. Eine 700 Meter lange Zaunanlage trennt nun das Wohngebiet vom Weinberg des Tiergartentales, mit dem wir seit Jahrzehnten in naturverbundenem Einvernehmen lebten. Die angebliche Funktion eines Bauzauns erschliesst sich nicht, Bautätigkeiten zur Querterrassierung des Weinberges finden bis auf weiteres auch nicht statt. Schilder weisen vielmehr den Weinberg als Privatgrundstück aus, und nicht als Flur, die öffentlich zugänglich wäre. Und an dieser Stelle drängen sich Fragen auf: Wem nützen, mit hohem Personaleinsatz der öffentlichen Hand und mit Steuergeldern unterstützte, (Flur?)Bereinigungsmaßnahmen auf einem Privatgrundstück, von dem die Öffentlichkeit jederzeit ausgeschlossen werden kann? Wurde der Zaun mit öffentlichem Geld errichtet? Wie lange soll er stehen bleiben ?
Auch für den Bau einer neuen, und damit dritten Asphaltstraße direkt neben einem frisch renaturierten Bach im Tiergartental fehlt nicht nur mir das Verständnis.
Wie soll die im Flurbereinigungbeschluss genannte Verbesserung der Naherholung denn konkret aussehen? Alle im TV-Bericht aufgeführten Anlagen existieren ja bereits. Eine Veranstaltung zur Bürgerinformation sollte hier möglichst rasch Aufklärung verschaffen. Ein Nahziel der Naherholung für die Anwohner der Hill ist jedenfalls erreicht: die Weinkulturlandschaft in weite Ferne zu rücken. Lange haben engagierte Bürger versucht, sich aktiv und fördernd einzubringen. Man hat uns freundlich und interessiert zugehört. Aber einmal mehr versickert die so hoch beschworene Bürgerbeteiligung resonanzlos im Niemandsland der bürokratischen Zwänge. Wer je am Kreuz des ehemaligen Weinbergweges gestanden hat, dem öffneten sich alle Sinne. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es Antworten und Lösungen gibt, die Enttäuschung und Ärger in Freude und Anerkennung verwandeln.
Lorenz Fischer
Trier

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