Jungunternehmer wollen Schüler fördern

Trier · Der Kreis Junger Unternehmer Trier versammelt die wirtschaftlichen Nachwuchskräfte in der Region. Der neue Vorsitzende Johannes Kiefer hat einen Ausblick auf den Arbeitsschwerpunkt seiner Amtszeit gegeben: Die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Schule liegt ihm am Herzen.

Trier. Der Kreis Junger Unternehmer (KJU) Trier ist mit über 250 Mitgliedern einer der größten Zusammenschlüsse von Wirtschaftsjunioren in Rheinland-Pfalz. Auf der Jahresmitgliederversammlung stellte sich im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier der neue Vorsitzende Johannes Kiefer vor. Der 30-jährige Geschäftsführer der Werner Kiefer GmbH für Hausverwaltung, Wirtschaftsberatung und Immobilien in Thalfang löst nach zwei Jahren Bernhard Simon vom Wittlicher Familienunternehmen Simon Fleisch ab. Neben dem Rahmenprogramm aus Fachvorträgen, Betriebsbesichtigungen und Infotreffs zu aktuellen Themen möchte Kiefer sich auf eine bessere Verzahnung von Schule und Wirtschaft konzentrieren. Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sollen die Bemühungen verstärkt werden, Jugendlichen ein Ausbildungsverhältnis zu vermitteln und die Quote der Abbrecher zu reduzieren. Kiefer bildet selbst schon länger aus und kennt die Herausforderungen bei der Ausbildungssuche: "Ich habe gemerkt, dass Bewerber teilweise nicht wirklich wissen, was sie wollen. Da gibt es noch sehr viel Handlungsbedarf." Anknüpfend an die Arbeit seines Vorgängers will Kiefer Bewerbertrainings an Schulen in der Region fortsetzen und weiter ausbauen. Hier geben Unternehmer in Schulklassen Tipps aus erster Hand zu Kriterien der Bewerberauswahl und gehen mit den Schülern ihre Unterlagen durch. Dabei steht der KJU in Kooperation mit dem Arbeitskreis "Schule-Wirtschaft".
Mit Johannes Kiefer übernimmt erneut ein Unternehmer aus der Region den Vorsitz. Während sich der Vorstand in den vergangenen Jahren in erster Linie aus Trierer Wirtschaftsjunioren zusammengesetzt hatte, wurde 2010 mit Bernhard Simon ein Vertreter aus der Eifel zum Vorsitzenden gewählt. Simon hebt hervor, dass durch Kiefer aus Thalfang jetzt ein besserer Zugang zu Mitgliedern aus dem Hunsrück bestehe. "Damit wollen wir auch versuchen, den KJU in der Breite stärker zu verwurzeln", sagt Simon.
Der neue Vorsitzende blickt optimistisch auf das Jahr 2012. Trotz der anhaltenden Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise und der Turbulenzen um den Euro sieht Kiefer keine großen Auswirkungen auf die Mittelständler der Region: "Selbst wenn die Weltkonjunktur schwächelt, sind wir aus der Region stark genug, auf einem oberen Niveau zu bleiben." Die Region sei gut genug aufgestellt, um auch Rückschläge verkraften zu können.
Extra

Wie hat sich die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2011 auf die regionale Wirtschaft ausgewirkt, und was erwarten die Unternehmer für das Jahr 2012? Jo Becker, 46, Genius Versicherungsmakler GmbH in Trier: "Die Krise hatte für uns keine negativen Auswirkungen. Es war ein stabiles gutes Jahr 2011, und die Aussichten für 2012 sehen wir ganz ähnlich. Wir haben keine Sorge, dass sich das für uns jetzt verschlechtern wird." Felicitas Dahl, 33, Planungsbüro Dahl GmbH in Trier: "Gespürt haben wir die Krise insofern, dass die Leute aufgrund der gesunkenen Zinsen viel lieber bauen als vorher. Es wird schon mehr gebaut, das hält auch weiter an. Für 2012 erwarten wir vielleicht eher noch einen Zuwachs." Marvin Stablo, 21, Stablo Warenhandel in Kommen: "Ich denke schon, dass 2012 ein schlechteres Jahr werden könnte. Aber da werden wir auch alle durchkommen - die Region ist stark, und die Wirtschaft wird dem Druck standhalten. Es gibt ein Auf und Ab, aber das ist ganz normal und gehört dazu." Melanie Cornelius, 38, Sinn Leffers GmbH in Trier: "2011 wurde nicht weniger ausgegeben als sonst auch - die Leute sind weiterhin bereit, Geld auszugeben. 2012 sehen wir es ein bisschen skeptisch, weil wir noch nicht wissen, was auf uns zukommt und was die Politik bringt." Udo Treimetten, 40, Triacs GmbH in Föhren: "Für unser Unternehmen hatte die Finanzkrise eigentlich keinerlei Auswirkungen. Auch für 2012 ist die Stimmung bei uns weiterhin ganz gut. Ich gehe deshalb davon aus, dass es dieses Jahr auch positiv für uns weitergehen wird." mafTV-Fotos (5): Marie-Cathérine Fromm

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