Klartext: Trier und seine Dezernenten

Falls jemand mal daran denken sollte, ein Buch über Triers Polit-Geschichte zu schreiben, kann er den Dezernenten ein komplettes Kapitel widmen. Dieses wird sich natürlich um große Leistungen drehen, ein Paradebeispiel dafür ist Ex-Baudezernent Peter Dietze als Vater der Landesgartenschau und damit Initiator der Erfolgsgeschichte Petrisberg.

Doch das Quartett im Stadtvorstand - ein Oberbürgermeister, drei Dezernenten - bietet auch aktuellen Gesprächsstoff. Gerade hat OB Klaus Jensen in einem TV-Interview einen "Neuzuschnitt der Dezernate" angekündigt, den er dem Stadtrat vorschlagen will. Der Zeitpunkt passt, schließlich stellen sich zwei der drei Dezernenten - Ulrich Holkenbrink und Georg Bernarding - noch in diesem Jahr der Wahl durch den Stadtrat. Beide sind Christdemokraten, ebenso wie die Dritte im Bunde, Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani. Da der Stadtrat die Dezernenten wählt und die Mehrheiten sich deutlich verschoben haben, kann und wird die Dezernenten-Riege keine CDU-Bank bleiben. Zumindest einer muss gehen. Momentan sieht es ganz danach aus, als sei es Ulrich Holkenbrink. Wenn OB Jensen jetzt an einen Neuzuschnitt der Dezernate denkt, könnte das bedeuten, dass er die 2007 zur Chefsache gemachte Wirtschaft wieder abgeben und damit einen völlig neuen Faktor im Stadtvorstand schaffen will. Hoffentlich setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Qualifikation wichtiger ist als das Parteibuch.

Das ist in Trier nicht selbstverständlich. ma/jöl

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