Meinung Nicht nur analysieren, sondern schnell im Sinn der Radfahrer handeln

Dem Radverkehrskonzept müssen auch Taten folgen.

Kommentar zum Radverkehrskonzept für Kreis Trier-Sarburg
Foto: TV/Friedemann Vetter

Es ist ein guter Schritt, dass der Kreis Trier-Saarburg die Missstände im Radwegenetz der Region und auch die Gefahrenstellen herausarbeitet. Die Erkenntnisse über die Unfallschwerpunkte sind dabei aber keineswegs überraschend. Dort, wo Radfahrer gezwungen werden, im Autoverkehr mitzurollen, kann es mitunter sehr gefährlich werden. Autofahrer übersehen die Radler häufig. Oder sie unterschätzen deren Geschwindigkeit, wenn sie erst überholen und dann wieder abbremsen. Jeder, der regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, kann davon ein Liedchen singen.

Und jeder hat auch schon davon gehört, dass Konzepte erstellt werden und dann in der Schublade landen. Das darf nun im Bezug auf den Radverkehr nicht mehr passieren. Wer ernsthaft eine Verkehrswende will, muss handeln und nicht nur analysieren. Und genau dazu müssen Bund, Länder und Kommunen viel Geld in die Hand nehmen. Wenn das nicht getan wird, kann man sich auch das Konzept sparen.

Trotzdem ist es gut, wenn wieder und wieder darauf hingewiesen wird, wie schnell es für Radfahrer gefährlich werden kann. Das wird nur wahrgenommen, wenn das Thema permanent in der Öffentlichkeit diskutiert wird.

Nur so bekommen die Radfahrer – auch wenn kurzfristig keine wirkliche Lösung in Sicht ist – wertvolle Aufmerksamkeit. Und vielleicht verzichtet der ein oder andere Autofahrer dann auch auf ein waghalsiges Überholmanöver, bevor er rechts abbiegt. Denn eines hilft unabhängig von einem perfekt ausgebauten Radwegnetz weiter: gegenseitige Rücksicht!

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