Ihre Meinung Die wahren Hintergründe der Trierer Finanzprobleme benennen

Finanzen

Zum Bericht „Trier schreibt das dickste Minus“ (TV vom 29. August) über die Kritik des Landesrechnungshofs unter anderem an der Stadt Trier:

Man sollte meinen, der Präsident des Landesrechnungshofes des Landes Rheinland-Pfalz, Herr Berres, habe einen fundierten Über- und Einblick in die Finanzsituation der Städte des Landes. Der Präsident tadelt besonders die Stadt Trier, weil diese mit 16,6 Millionen Euro das größte Haushaltsdefizit im Jahr 2018 gehabt habe. Trier gehöre zu den zehn am höchsten verschuldeten Kommunen in ganz Deutschland, so der Präsident.

Das war wohl leider so! Aber die wahren Hintergründe der Finanzprobleme sollte Herr Berres auch benennen. Die Stadt Trier hatte und hat trotz relativ hoher Hebesätze der Realsteuer, der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer (im Vergleich zu anderen größeren Städten des Landes) eher die nachteilige „A-Karte“ bei den Steuereinnahmen gezogen! Dies galt sowohl für die Grundsteuer B als auch für die Gewerbesteuer, ferner für die kommunalen Anteile an den Einkommensteuer- und den Umsatzsteuereinnahmen, jeweils je Einwohner gerechnet.

Dem Präsidenten des Landesrechnungshofes sollte bekannt sein, dass die Stadt Trier – im Vergleich etwa zu den Städten Ludwigshafen und Koblenz  – eine deutlich verringerte Steuereinnahmenkraft je Einwohner hatte und hat, trotz der graduellen Unterschiede der Schlüsselzuweisungen des Landes an die Kommunen. Die Steuereinnahmenkraft ist ein Ausdruck der jeweiligen Wirtschaft- und Ertragskraft der Kommunen.

Also, bitte mehr Fairness bei ihren Kommentaren, Herr Präsident!

Dieter Hardes, Trier

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