Natur Nosferatu-Spinne in mehreren Orten der Region gesichtet – Mann berichtet, wie sich ein Biss anfühlt

Trier/Hilden · In der Region Trier sind bereits mehrere Exemplare der Nosferatu-Spinne gesichtet worden. Der Naturschutzbund Deutschland erklärt, mit welchen Spinnenarten sie häufiger verwechselt wird.

 Dürfte für viele zunächst beängstigend aussehen, ist aber recht ungefährlich: Die Nosferatu-Spinne.

Dürfte für viele zunächst beängstigend aussehen, ist aber recht ungefährlich: Die Nosferatu-Spinne.

Foto: dpa/Robert Pfeifle

Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Nosferatu-Spinne hat sich inzwischen fast deutschlandweit ausgebreitet. Das zeigten erste Ergebnisse eines Meldeaufrufs des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) und des Beobachtungsportals nabu-naturgucker.de, wie der Nabu am Dienstag mitteilte. Innerhalb von zwei Wochen seien 16.000 Beobachtungen registriert worden. Man müsse zwar von etwa 20 Prozent Fehlbeobachtungen ausgehen. Die Zahl sei dennoch beeindruckend, sagte Nabu-Spinnenexperte Roland Mühlethaler der Deutschen Presse-Agentur.

Die Überprüfung von 7900 Fotos zeigte demnach, dass 84 Prozent der Bestimmungen korrekt waren. Am häufigsten wurde die Nosferatu-Spinne mit der Großen Hauswinkelspinne und anderen Winkelspinnen verwechselt. Diese Arten sehen der Nosferatu-Spinne am ähnlichsten.

Noseratu-Spinne: Auch in der Region Trier heimisch?

Blickt man auf die gemeldeten Sichtungen, dann zeigt sich: Auch in der Region Trier scheint die Nosferatu-Spinne angekommen zu sein. So gab es zum Beispiel Sichtungen in Ralingen, Irrel sowie in der Region rund um Wittlich. Auch in Trier wurden bereits Exemplare gesichtet. Seit 31. August meldeten fünf Bürger dem Nabu einen Fund der Spinne – teilweise tot, teilweise lebendig. Die meisten Bürger beschreiben die Spinne als sitzend beziehungsweise ruhend. Es handelt sich dabei meist um Einzelsichtungen. Lediglich ein Benutzer aus Dahlem (Nordeifel, direkt hinter der Grenze zu Nordrhein-Westfalen) will in seinem Gewächshaus gleich drei Exemplare gesichtet haben.

Auch wenn einige Melder bei ihren Einträgen im Sichtungsportal infrage stellen, ob es sich überhaupt um eine Nosferatu-Spinne handelt, kann man bei der vom Nabu genannten „Trefferquote“ bei den Einträgen sagen, dass sich die Spinne mittlerweile auch in der Region ausbreitet.

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Foto: picture alliance/dpa/Axel Heimken

Ist die Nosferatu-Spinne gefährlich?

Einige Bürger dürfte das verunsichern. Immerhin ist die Nosferatu-Spinne groß (etwa vier Zentimeter), da schrillen bei vielen die Alarmglocken. Auch der Name klingt irgendwie beängstigend. Diesen trägt sie, weil man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann.

Aber keine Angst, die Nosferatu-Spinne ist relativ harmlos. Was sie laut Nabu von den meisten anderen in Deutschland heimischen Spinnenarten unterscheidet: Ihre Beißwerkzeuge können die menschliche Haut durchdringen. Laut Nabu sei der Biss jedoch „nur“ mit einem Bienen- oder Wespenstich vergleichbar. Wer also nicht an einer Allergie leidet, für den ist der Biss relativ ungefährlich.

Das bestätigt auch ein Mann aus Hilden in Nordrhein-Westfalen. Er hat der Saarbrücker Zeitung berichtet, wie sich ein Biss der Nosferatu-Spinne anfühlt. Er habe die entdeckte Spinne von Hand aus dem Haus in die Natur tragen wollen, sagt er. Doch die Spinne habe zugebissen. „Ich war sehr überrascht und habe die Spinne vor Schreck fallengelassen.“ Das Tier sei dann blitzschnell geflohen und ist seitdem auch nicht mehr aufgetaucht.

Klingt dramatisch, aber: Der Mann vergleicht den Biss mit einem leichten Wespenstich. Nach etwa zehn Minuten hätten sich die Schmerzen gelegt, es habe weder eine Hautrötung noch eine Schwellung gegeben, auch gejuckt habe es nicht. Dennoch: Wie auch der Nabu rät, sollte man die Spinnen lieber mit einer Pappe und einem Glas „einfangen“ und ins Freie bringen.

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