Proteste gegen den Schulentwicklungsplan

Trier-Quint · Die Grundschule Quint soll geschlossen werden. Eltern, Lehrer und Schüler protestieren vehement. Durch eine Schließung verliere Quint nicht nur eine Schule, sondern auch die letzte verbliebenen Begegnungsstätte.

Trier-Quint. Der Schulentwicklungsplan hängt wie ein Damoklesschwert über der Grundschule Quint: Ab 2017 soll die Schule geschlossen werden, heißt es im Konzeptpapier. Stattdessen müssten die Quinter ABC-Schützen ins benachbarte Ehrang gefahren werden. Dort wären dann ungefähr 300 Kinder unterzubringen, rechnet Hans-Karl Daus (CDU) vor. Dafür fehle die Kapazität. Ein Anbau wäre nötig, und das koste, weiß auch Schuldezernentin Angelika Birk.
Gegen Massenkinderhaltung


"Gegen Massentierhaltung sind alle, aber eine Zusammenlegung ist nichts anderes als Massenkinderhaltung", kritisiert Pater Siegmund Pawlicki die Pläne.
Gerade kleine Kinder bräuchten feste Regeln und kleine Rahmen, erklärt Grundschullehrerin Evelyne Locker.
Diese seien in Quint gegeben. Fast jeder zweite Grundschüler habe einen Migrationshintergrund. "Das funktioniert hier, auch ohne Schulsozialarbeit", weiß Evelyne Locker aus ihrer 36-jährigen Berufserfahrung zu berichten. Dabei sei die Grundschule viel mehr als ein Ort des Lernens: "Die Schule ist das einzige verbindende Element in Quint und stärkt das Wir-Gefühl des Stadtteils", erklärt Evelyne Locker. Sportplatz und Kirmesplatz gibt es nicht mehr - die Quinter Kirche wurde vor vier Jahren ausgesegnet.
Ob Frühjahrs- und Herbstfeste, Tanzgruppen für Kinder oder der jährlich stattfindende Martinsumzug: Von der Grundschule gingen viele gemeinschaftliche Aktionen aus, weiß Björn Hortt, Klassenelternsprecher zu berichten.
Einen weiteren Trumpf im Kampf um die Schule hält der Ortsbeirat Ehrang-Quint in der Hand. Im Eingemeindungsvertrag, der 1969 zwischen der Stadt Trier und der Gemeinde Ehrang-Pfalzel geschlossen wurde, erkennt Trier die Notwendigkeit an, die Grundschule Quint beizubehalten. Sollte die Schule geschlossen werden, könne man dagegen klagen, erklärt Hans-Karl Daus.

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