Corona-Krise Modedesign-Studenten der Trierer Hochschule nähen Atemmasken

Trier · Eine Firma, die medizinische Produkte herstellt, spendet das Vlies für die Mund-Nase-Abdeckungen. Einrichtungen, die Bedarf an Masken haben, können sich bei der Hochschule melden.

 Claudia Hannig-Romann (links) und Dorothe Follmann, Lehrkräfte der Hochschule Trier, nähen zusammen mit Studenten Atemmasken.

Claudia Hannig-Romann (links) und Dorothe Follmann, Lehrkräfte der Hochschule Trier, nähen zusammen mit Studenten Atemmasken.

Foto: Anne Wiedau

So ruhig wie momentan ist es am Campus Gestaltung eigentlich nie. Der Semesterstart wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf den 20. April verschoben. Und auch nach diesem Zeitpunkt werden die Vorlesungen zunächst nur in Form von Online-Vorträgen gehalten. Doch auch, wenn der öffentliche Hochschulbetrieb eingestellt ist, tut sich dort einiges. Dorothe Follmann, Lehrbeauftragte in der Fachrichtung Modedesign: „Der Impuls, Atemmasken zu nähen, kam durch Presseberichte über Bekleidungshersteller, die ihre Produktion umgestellt haben, um den aktuellen Bedarf an Atemmasken zu decken.“

Die Idee fand Anklang. Zusammen mit der Lehrbeauftragten Claudia Hannig-Romann entwickelte Dorothe Follmann ein Schnittmuster. Neben einem optimalen Schnitt sind auch die Materialien wichtig. Ein fein eingearbeiteter Draht auf Nasenhöhe sorgt dafür, dass sich die Bedeckung gut an das Gesicht anlegt und ein extra weiches Gummiband für den Sitz. Der Bauwollstoff darf nicht zu dick sein, damit atmen durch die Abdeckung gut möglich ist. Außerdem muss das Material bei 95 Grad waschbar sein, um Bakterien, Keime und Viren abzutöten.

Geeignete Baumwollstoffe fanden sich im Fundus der Modedesigner, wurden aber auch vom Dekanat des Campus Gestaltung zur Verfügung gestellt.

Zwischen den Baumwollstoff wird eine Lage Vlies eingelegt, der als Filter fungiert. Der Stoffhersteller Freudenberg, der Vliesstoffe für die Gesundheitstechnik entwickelt, sponserte den Vliesstoff.

Die Atemmasken werden zudem mit dem Schriftzug „No kissing until 2021“ der beiden Modedesignstudierenden Eugen Dühr und Hanni Akkil bedruckt.

Studenten der Fachrichtung Modedesign unterstützen die Näharbeiten. Drei Masken pro Stunde können hergestellt werden, 500 Masken sind zunächst geplant. Die Aktion hat sich mittlerweile herumgesprochen, viele Interessierte melden sich beim Campus Gestaltung. Diese Woche werden erste Päckchen mit Atemmasken zunächst an Einrichtungen wie Altersheime und Pflegedienste und später an Privatpersonen verteilt.

„Die Fachrichtung Modedesign legt großen Wert auf die Vermittlung praktischer handwerklicher Fertigkeiten und so verfügen viele Studierende über sehr gute Fähigkeiten im Bereich Nähen. Es ist für unsere Studierenden eine Selbstverständlichkeit, mit ihrem Wissen und Können die Region und die Stadt Trier zu unterstützen und neben dem Online Studium zusätzlich Atemmasken für den guten Zweck zu nähen“, sagte der Prodekan des Campus Gestaltung, Professor Dirk Wolfes.

Einrichtungen, die Bedarf an Atemmasken haben, können ihre Anfrage schriftlich richten an: Fachrichtung Modedesign, Sekretariat Modedesign, Irminenfreihof 8, 54290 Trier. Oder per E-Mail an sekretariat.modedesign@hochschule-trier.de.

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