Brauchtum Viez zum Schmökern: Neues Buch über das Kultgetränk

Trier · Wer glaubt, er wisse schon alles über Viez, der sollte sich das neue Werk der Trierer Viezbruderschaft anschauen. Darin dürfte er eines Besseren belehrt werden.

 Alles andere als eine trockene Angelegenheit: Die Trierer Viezbruderschaft hat ein neues Viezbuch herausgebracht. 	 Foto: Rebecca Schaal

Alles andere als eine trockene Angelegenheit: Die Trierer Viezbruderschaft hat ein neues Viezbuch herausgebracht. Foto: Rebecca Schaal

Foto: TV/Rebecca Schaal

Zwei Vermutungen halten sich in Trier so hartnäckig wie die dunkle Farbe an der Porta Nigra: dass der Begriff Viez vom „Vize-Wein“ abstammt und dass die Porz Porz heißt, weil sie aus Porzellan ist.

Beides stimmt nicht, wie im neuen Viez-Buch der Trierer Viezbruderschaft (Verlag Michael Weyand) zu lesen ist. Das Werk sorgt dafür, dass Viez-Brüder und -Schwestern auch 2020 auf ihre Kosten kommen – wo doch das beliebte Viezfest auf dem Trierer Domfreihof im September wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, und das ausgerechnet im zehnten Jahr des Bestehens der Bruderschaft.

Wenn schon nicht zusammen gefeiert werden kann, dann wird jetzt eben geschmökert: Auf 104 Seiten erfährt der Leser allerhand zu Triers Nationalgetränk: Wie Viezproduzenten arbeiten, aber auch, wie das mit der Viezherstellung daheim so funktioniert. Was benötigt man zur Porz-Produktion? Was braucht ein Obstbaum, damit die Früchte eine perfekte Grundlage für das Getränk liefern? Und kann man mit Viez tatsächlich die eine oder andere Krankheit kurieren? Ergänzt werden die Beiträge von Michael Schmitz, Gerd Scholten, Jürgen Schmidt und Ernst Mettlach durch Cartoons von Johannes Kolz.

Unterhaltsam ist auch die Vorstellung des Buchs im Kasino Kornmarkt, bei der auch die Viezproduzenten Andreas Scherf (Waldrach), Rudi Müller (Pluwig), Nobert Schmitt (Klimmes, Wintersdorf), Armin Hunzicker (Fisch), Alexander Bohr (Welschbillig) und Peter Greif (Tawern-Fellerich) zu Gast sind. Musikalische Unterhaltung gibt’s von einem Viezbruder persönlich: Andreas Sittmann steht mit Isabell Krohn auf der Bühne und gibt unter anderem das von ihm geschriebene Viezbruderlied zum Besten. Dort heißt es: „Täglich ein Viez, für uns Brüder ein Muss.“ Gut möglich, dass es während des Lockdowns im Frühjahr auch die eine oder andere Porz mehr war... Ach so, und woher stammen die Wörter Viez und Porz nun? Wird natürlich nicht verraten – selbst nachlesen!

Das Viez-Buch der Trierer Viezbruderschaft (Verlag Michael Weyand) ist als Hardcover im Trierer Buchhandel für 18.90 Euro erhältlich. Pro Buch fließt ein Euro an die Kulturstiftung Trier.

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