Vom Feuer eingeschlossen: Spektakuläre Rettung mit Fluchthaube

Trier · Lebensgefahr bestand am Sonntagmittag für eine 31-jährige Frau, die in ihrer brennenden Wohnung in Trier-West festsaß. Weil die Rettung per Leiter nicht funktionierte, griff die Feuerwehr zu einem selten eingesetzten Mittel.

 Diese Fluchthaube hat die Frau getragen, als die Feuerwehr sie in Sicherheit brachte. TV-Foto: Marcus Hormes

Diese Fluchthaube hat die Frau getragen, als die Feuerwehr sie in Sicherheit brachte. TV-Foto: Marcus Hormes

Vom Feuer eingeschlossen: Spektakuläre Rettung mit Fluchthaube
Foto: Agentur Siko


Eine umgefallene brennende Kerze hat nach bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei am Sonntag gegen 12.50 Uhr einen Wohnungsbrand in der Magnerichstraße in Trier-West ausgelöst. Die Umstände des gesamten Vorfalls waren ungewöhnlich dramatisch. Denn als das Feuer ausbrach, schlief die Bewohnerin vermutlich. Als sie schließlich wach wurde, war ihr der Fluchtweg vom zweiten Obergeschoss durchs Treppenhaus wegen dichten Rauchs versperrt.

Der Versuch der von Nachbarn alarmierten Feuerwehr, die 31-Jährige von außen über eine Steckleiter hinabsteigen zu lassen, schlug fehl. Die Rettung nahte vom Inneren des Gebäudes: Brandbekämpfer stülpten der Frau kurzerhand eine Fluchthaube über den Kopf (siehe Foto). Diese Haube aus beschichtetem Gewebe hat ein Sichtfenster und einen Filter, der verhindern soll, dass giftige Gase eindringen.

Feuerwehr-Einsatzleiter Thomas Reinholz sagt im Gespräch mit dem TV: "Solche Fluchthauben haben wir immer griffbereit in unseren Einsatzfahrzeugen dabei."

Der Plan funktionierte: Die Feuerwehrleute brachten die Bewohnerin durchs Treppenhaus nach unten und ins Freie. Nach der Erstbehandlung vor Ort wurde sie mit Verdacht auf eine schwere Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gefahren.

Nach Aussage der 31-Jährigen könnte eine brennende Kerze auf ihr Sofa gekippt sein. Das Möbelstück geriet in Brand, und das Feuer breitete sich schnell in der ganzen Wohnung aus.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, wird den Brandort intensiv untersuchen und Zeugen befragen. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden 50.000 Euro. Die betroffene Wohnung ist komplett zerstört. Inwiefern weitere Wohnungen des Mehrfamilienhauses in Mitleidenschaft gezogen sind, wird noch untersucht. cus

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