Aufzug am Pfalzeler Bahnhof Heute etwa sieben Jahre Verspätung

Trier-Pfalzel · In den Jahren 2020 und 2021 wird der Pfalzeler Bahnhof runderneuert. In den Maßnahmen soll auch der lang ersehnte Aufzug enthalten sein, der ursprünglich bereits 2013 gebaut werden sollte. Einige Dinge könnten dem allerdings noch in die Quere kommen.

 Der Bahnhof in Trier-Pfalzel: Hinter dem Schild „Ausgang“ verbergen sich 40 Stufen hinunter ins Dorf. Auf der rechten Seite musste ein Teil des Bahnsteiges abgesperrt werden, nachdem ein neues Haltesignal für die Züge errichtet wurde.

Der Bahnhof in Trier-Pfalzel: Hinter dem Schild „Ausgang“ verbergen sich 40 Stufen hinunter ins Dorf. Auf der rechten Seite musste ein Teil des Bahnsteiges abgesperrt werden, nachdem ein neues Haltesignal für die Züge errichtet wurde.

Foto: Noah Drautzburg

Dass man in Pfalzel direkt am Bahnhof wohnt, heißt noch lange nicht, dass man den Zug auch nutzen kann. 40 Stufen trennen die Straße von den Gleisen. Für viele Senioren oder Familien mit Kinderwagen ist hier Endstation. Am Wochenende ist die Lage noch schwieriger. Durch den Sternbusverkehr müssten Anwohner im Bereich des Bahnhofs bis zu einem Kilometer zur nächsten Bushaltestelle hinter sich bringen. Trotz Bus und Bahn gibt es dann oft gar keine Möglichkeit, die Stadt zu erreichen. Viele kleine Moselorte werden ohnehin nur von Zügen angefahren.

Fast schon traditionell drängen Trierer Politiker in Berlin daher auf den Bau eines Aufzugs. Seit 2013 wurde der mehrfach versprochen, nie ist etwas passiert.

„Da hat uns der Markt einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärte Bernd Moritz von der Deutschen Bahn am vergangenen Donnerstag bei einem Informationsabend für die Pfalzeler Bürger. Die Angebote hätten die veranschlagten 450 000 Euro damals bei Weitem übertroffen, sodass man die Ausschreibung zurückziehen musste. Immerhin ginge es ja auch um Steuergelder, betonte er.

Jetzt gibt es neue Pläne: In den Jahren 2020/21 soll der Bahnhof umfassend saniert und an die neusten Standards der Bahn angepasst werden. Dazu wird die Höhe des Bahnsteigs verändert und ein neuer Belag verlegt. In dessen Mitte ist eine Grünfläche angedacht, die von der Bahn gepflegt werden soll. Der wegen eines neuen Signals ohnehin brachliegende Teil wird zurückgebaut, dafür wird diese Seite des Bahnsteigs nach Ehrang hin verlängert. In einem soll dann auch der lang ersehnte Aufzug kommen.

Der genaue Bauzeitraum steht noch nicht fest, da noch geprüft werden muss, inwiefern die Maßnahmen den laufenden Verkehr beeinträchtigen. Im Zeitraum der Osterferien 2021 wird der Bahnhof jedoch pro Seite 15 Tage lang vollgesperrt sein. Zwischen 9 und 15 Uhr werden die Züge Pfalzel dann umfahren, für die Pfalzeler Bürger wird Schienenersatzverkehr mit Bussen bereitgestellt.

Hoher Baulärm ist nicht zu erwarten. Nach einem Lärmschutzgutachten werde keine der Bauphasen lauter sein als der Standardverkehrslärm, versprach Moritz. Lediglich für den neuen Belag sei der Einsatz einer Rüttelplatte notwendig, das jedoch ausschließlich tagsüber. „Es wird nachts nichts passieren“, stellte Edith Quiten, die zuständige Projektleiterin, klar.

Wenn das geschieht, soll der Aufzug bereits fertig sein. Als erste Maßnahme soll er im Dezember 2020 fertiggestellt werden. Die Kostenvorgaben haben sich seitdem nicht geändert. Dennoch sind die Verantwortlichen optimistisch, dass es diesmal nicht bei Versprechungen bleibt. „Wir erhoffen uns, dass wir durch die Masse einen besseren Preis erzielen können“, gibt sich Edith Quinten mit Blick auf den Umfang der Arbeiten optimistisch. Des Weiteren habe man nun mehr Planungsvorlauf. Verzögern darf sich daran nichts: Am 31. Dezember 2021 läuft das Förderungsprogramm, das den Aufzugbau finanzieren soll, aus. Bis dahin muss also alles abgerechnet sein. Das sei allerdings durchaus realistisch, beruhigte Bernd Moritz.

Wenn alles planmäßig läuft, werden die Baumaßnahmen nach der Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt ausgeschrieben. Die Pfalzeler hätten dann in drei Jahren einen runderneuerten Bahnhof und bereits in zwei Jahren einen funktionstüchtigen Aufzug, so dass alle Menschen endlich von der schnellen Vekehrsanbindung profitieren können, die schon seit Jahrzehnten direkt vor ihrer Haustür liegt.

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