Schule Klimawandel, nein danke: Demo in Trier

Trier · Ihren Planeten schützen wollen Schüler und Lehrer vom Auguste-Viktoria-Gymnasium. 1250 Teilnehmer demonstrierten in der City.

  Demo, Unesco-Projektschultag am AVG Trier  Foto: Friedemann Vetter

Demo, Unesco-Projektschultag am AVG Trier Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

„Wer im Café sitzt, braucht auch eine Umwelt! Also kommt mit zum Viehmarkt!“ tönt es wie von einem Marktschreier in der Fleischstraße. Demonstranten ziehen durch die Stadt. Überall sind Transparente zu sehen: „100 Prozent for the Planet“ oder „Act now or swim later“ kann man lesen. Die Demonstranten kommen vom Auguste-Viktoria-Gymnasium und sind auf dem Weg zu einer Kundgebung. Um mehr Nachhaltigkeit zu fordern. Und einen bewussteren Umgang mit den Ressourcen.

Die Weltmeere sind zugemüllt, und der Klimawandel schreitet stetig fort, trotzdem benutzen viele Leute den Standby-Schalter am Fernseher nicht. Gurken mit der Aufschrift „Bio“ sind in Plastik verpackt, und in den Urlaub fliegen ist mittlerweile normal geworden. Das hat Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums zum Nachdenken gebracht.

„Die Leute fahren doch alle Strecken, die länger sind als ihr Auto“, sagte einer bei der Demo. Schüler und Lehrer haben sich intensiv mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit befasst. Sie erzählen von dem Unesco-Schulprojekt „Im Schutz des Planeten“, das Biologie- und Chemielehrer Hermann Anton leitet. „Wir wollten einen Anstoß geben, die Probleme der Zukunft bewusstzumachen“, sagt er, „denn jeder hat die Möglichkeit im Kleinen zu beginnen“. Ziel sei es, „Menschen zum Nachdenken zu bewegen und den Zugang zu Nachhaltigkeit und zum eigenen Verantwortungsbewusstsein zu fördern“.

Trierer Schüler demonstrieren für Umweltschutz und Nachhaltigkeit
7 Bilder

Trierer Schüler demonstrieren für Umweltschutz und Nachhaltigkeit

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Foto: Friedemann Vetter

Das scheint erreicht: „Ich werde in Zukunft mehr darauf achten, nicht so viel Plastikmüll zu verursachen“, sagte eine Mutter. Auch Eva aus der 6b hat einiges gelernt: „Wir haben in der Schule aus alten Milchtüten und alten Landkarten Portemonnaies gemacht“, sagt sie stolz. „Die Welt ist ja schon so verschmutzt, dann kann man aus dem Müll neue Sachen machen. Ist doch schade, die Sachen wegzuschmeißen.“

Die Demonstranten haben Zuspruch aus der Bevölkerung. Christian Strauch steht auf dem Viehmarkt und schaut sich das Geschehen an. „Es ist doch toll, dass die dafür auf die Straße gehen“, sagt er. „Ich finde, das ist eine super Sache. Wenn wir mal Enkel haben, werden die es nämlich nicht mehr so leicht haben wie wir.“

Die Demonstration war der Abschluss eines Schulprojekttages der Unesco-Projektschule. Den Schülern wird vor allem die Vorbereitung im Gedächtnis bleiben. Sie haben sich mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit intensiv befasst. Brauche ich das Rindfleisch aus Argentinien? Was ist CO2 genau? Selbst gedrehte Filme über CO2 oder Müll wurden gezeigt. Andere haben Abfallprodukte oder scheinbar nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte verwandelt.

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