Der neue Florian ist endlich da: Hilfeleistungsfahrzeug der Feuerwehr Langsur kostet rund 245.000 Euro

Langsur · Es ist da. Die Feuerwehr Langsur hat ihr neues Einsatzfahrzeug bekommen. Der LKW heißt in der Feuewehrsprache HLF 10. Das bedeutet Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug mit 1100 Liter fassendem Wassertank. Seit einigen Tagen ist das Fahrzeug, um dessen Anschaffung es einige Verwicklungen gegeben hat, im Dienst.

 Begutachten das neue Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug der Feuerwehr Langsur (von links): Wehrleiter Jürgen Cordie, Wehrführer Heinz Permesang und Bürgermeister Wolfgang Reiland. TV-Foto: Harald Jansen

Begutachten das neue Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug der Feuerwehr Langsur (von links): Wehrleiter Jürgen Cordie, Wehrführer Heinz Permesang und Bürgermeister Wolfgang Reiland. TV-Foto: Harald Jansen

Foto: (h_tl )

Florian Langsur 07/44 ist flammneu. Er ist erst seit einigen Tagen in seiner neuen Heimat im Feuerwehrgerätehaus untergestellt. Der LKW gehört zur in der Region eher seltenen Gattung der Hilfeleistungs- und Löschfahrzeuge (HLF).

Rund 245 000 Euro hat das neue Gefährt der Freiwilligen Feuerwehr Langsur gekostet. Rechnet man den Landeszuschuss in Höhe von 77 000 Euro ab, muss die Verbandsgemeinde Trier-Land somit 168 000 Euro zahlen. Es gibt mehrere Gründe, warum es nicht teurer geworden ist. Grund 1: Das HLF ist ein Vorführwagen und deshalb günstiger als ein Neufahrzeug. Grund 2: Ein Teil der Geräte stammt von einem bisher in Langsur stationierten Fahrzeug. Zudem kümmern sich die Langsurer selbst darum, dass der Wagen mit Funk ausgestattet ist.

Zahlen muss die VG Trier-Land, da diese wie die anderen Verbandsgemeinden auch für den Brandschutz zuständig ist. Für VG-Räte ist es deshalb Routine, über neue Einsatzfahrzeuge für die Feuerwehr zu sprechen. Die Diskussion um den neuen Langsurer LKW ist anders verlaufen. Eher durch Zufall fiel Anfang 2013 bei einer Routineuntersuchung auf, dass das Löschgruppenfahrzeug mit dem Rufnamen Florian Langsur 07/42 zu schwer ist. Das Fahrzeug war unter anderem im Einsatz, wenn die Sauertalwehr zu Unfällen auf der A 64 ausrückte. Als Konsequenz aus dem Gewichtsproblem musste Wasser aus dem Löschtank abgelassen werden. Zudem durften nicht mehr alle Feuerwehrleute mitfahren. Material, das für die Hilfe bei Verkehrsunfällen benötigt wird, wurde auf einen Anhänger verfrachtet und von einem Kleinbus zum Einsatzort gezogen. Erst im Herbst vergangenen Jahres wurde dieser Zustand öffentlich, nachdem die Fraktion der Freien Wähler im Verbandsgemeinderat Alarm geschlagen hatte. Es folgte eine Diskussion darüber, ob für rund 250 000 Euro ein neues Fahrzeug gekauft werden soll. Oder ob man die vorhandenen Fahrzeuge so herrichten kann, dass kein neuer LKW für Langsur gekauft werden muss.

Ende 2014 schien dann eine Lösung gefunden. Der Verbandsgemeinderat beschloss die Anschaffung eines HLF 10. Dieses Spezialfahrzeug ist aufgrund der Einsätze auf der Autobahn auch vom Land vorgeschrieben. Zufälligerweise gab es zum Zeitpunkt des Ratsbeschlusses ein Vorführfahrzeug, das genau zu den Anforderungen der Langsurer passte. Doch Trier-Land war am Ende zu spät dran. Ein anderer Käufer war schneller, so dass die Langsurer weiter ohne passendes Gerät dastanden.

Nun ist das passende Gerät da. Und alle Beteiligten sind zufrieden. Wehrführer Heinz Permesang sagt: "Wir haben pro Jahr rund 30 Einsätze. Die Hälfte davon sind Verkehrsunfälle." Wehrleiter Jürgen Cordie unterstreicht, dass das neue Fahrzeug garantiere, dass schnell und angemessen geholfen werden könne. Und Bürgermeister Wolfgang Reiland ist zufrieden, dass die Beschaffung relativ schnell über die Bühne gegangen ist. Normalerweise müssten Verbandsgemeinden mehrere Jahre auf die Förderzusage vom Land warten, ehe ein Fahrzeug überhaupt bestellt werden könnte.

Und was passiert mit Florian Langsur 07/42, dem Löschgruppenfahrzeug, mit dem die Langsurer bisher unterwegs gewesen sind? Es kommt zu einer anderen Wehr im Trierer Land, sagt Bürgermeister Reiland. Wohin wird sich in Gesprächen zeigen, die Ende Januar über die Bühne gehen.

Offen ist, was mit Florian Langsur 07/20 geschieht. Dabei handelt es sich um ein Mercedes-Benz-Tanklöschfahrzeug. Ob es weiter in Langsur bleibt, es zu einer anderen Wehr in der VG kommt oder ob es verkauft wird, muss sich zeigen. Das hängt vom Ergebnis der Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplanung ab, die derzeit erarbeitet wird.Extra

Warum haben Feuerwehrautos Namen? Nur wenige Menschen geben ihren Autos Namen wie beispielsweise Olga oder Theo. Bei Feuerwehren oder beim Technischen Hilfswerk ist das anders. Da hat jedes Fahrzeug einen unverwechselbaren Namen. Der steht auch auf jedem Fahrzeug drauf. Warum? Damit jederzeit klar ist, welches Einsatzfahrzeug wo unterwegs ist. Gerade bei größeren Bränden oder bei Verkehrsunfällen könnte man bei all dem Blaulicht leicht den Überblick verlieren. Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland tragen alle den Namen Florian, Schutzpatron der Feuerwehrfrauen und -männer. Im Landkreis Trier-Saarburg folgt nach dem Stationierungsort anschließend eine Zahl zwischen 1 und 7 für die jeweilige Verbandsgemeinde. Am Ende folgt eine zweistellige Zahl, die etwas über den Fahrzeugtyp aussagt. Florian Langsur 07/44 ist somit ein Feuerwehrauto aus der Verbandsgemeinde Trier-Land, das bei der Feuerwehr Langsur stationiert ist und für technische Hilfeleistungen vorgesehen ist. Fahrzeuge des Malteser Hilfsdienstes heißen beispielsweise Johannes, die des Technischen Hilfswerks Heros. har

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