Gastronomie Gillenfelder Imbiss mit Kultstatus geschlossen

Gillenfeld · Viele Fans aus Gillenfeld und Umgebung trauern, weil die  Frittenbude im Ort schließt. Über sie wurde in den Medien überregional häufiger berichtet.

 Geschichte: Schlangestehen am Imbiss Kalsch.

Geschichte: Schlangestehen am Imbiss Kalsch.

Foto: Hermann-Josef Kalsch

125 Mal geteilt, 135 Kommentare, mehr als 140 Likes inklusive Tränen-Emoijs waren bis gestern Mittag die Reaktionen in Facebook zu einem Foto, das einen vermutlich zerstörten Imbiss in Gillenfeld zeigt, bekräftigt durch die Überschrift „Zerstörung eines Kulturguts“. „Das ist nicht der Fall“, sagt Inhaber Hermann-Josef Kalsch, „es gibt keinen Vandalismus, der Imbiss wird nur abgebaut, der Vorbau ist zurzeit erst mal weg“. Zum Leidwesen vieler Kunden, „die nicht nur aus Gillenfeld und Umgebung, sondern sogar aus Schweich, Salmrohr, Hillesheim und von der Mosel kamen“, sagt Kalsch. Denn neben der Mitarbeiterin Martha Borns war das Spezialgericht, der „Aufgemotzte“, der Renner für viele, vor allem jüngere Menschen. Und das seit mehr als 40 Jahren. Martha und der Imbiss gehörten zusammen, hatten Kultstatus erlangt, auch wenn man manchmal lange warten musste und andere gleich gerochen hatten, woher man kam, so äußert sich die Fangemeinde. Auch der SWR widmete sich in einer Sendung eingehend  Martha und „ihrem“ Essensstand. „Der Imbiss gehörte  zu den 16 urigsten Frittenbuden in Deutschland“, sagt der Inhaber. Selbst die FAZ ließ ihn in einer Sonntagsausgabe nicht unberücksichtigt. Warum wird er nun geschlossen und abgebaut?

Er sei etliche Male darauf angesprochen worden, vor allem ob es wieder an der Stelle in der Strohner Straße zwischen der Backstube und dem Haupthaus der Bäckerei Kalsch einen neuen Imbiss geben werde. „Dieser hier hätte renoviert werden müssen und den neuesten Standards angepasst werden“, erklärt der Bäckermeister. Dafür war er zu alt, das wäre zu kostspielig geworden. Ob es einen neuen Imbiss geben wird, weiß er noch nicht.

Fans in Gillenfeld trauen wegen Schließung einer Frittenbude
Foto: Lydia Vasiliou

Dann wird wohl weiter in Facebook getrauert mit Kommentaren wie „Eine Ära geht zu Ende“, „Ein Stück Gillenfeld für immer weg“, „Warum nur“ oder „Unfassbar“.

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