Tourismus Bis auf weiteres keine gute Aussicht

Steineberg · Die Vulcano Infoplattform auf der Steineberger Ley ist seit mehr als einem Jahr gesperrt. Wie es weiter geht, ist noch unklar.

 Steinebergs Ortsbürgermeister Harald Damen erklärt den Bakterienbefall und die Fäulnis einer Stützsäule an der Vulcano Plattform.

Steinebergs Ortsbürgermeister Harald Damen erklärt den Bakterienbefall und die Fäulnis einer Stützsäule an der Vulcano Plattform.

Foto: Lydia Vasiliou

Es war eine Touristenattraktion und soll es auch wieder werden, zumindest wenn es nach der Gemeinde Steineberg geht. Denn dort steht auf der Steineberger Ley ein gigantischer Aussichtsturm, die Vulcano-Infoplattform.

Die 28 Meter hohe Konstruktion aus Douglasienholz wurde 2003 errichtet und bot viele Jahre manchem Wanderer eine großartige Aussicht über die Landschaft der Vulkaneifel, „und war auch sehr gut frequentiert“, sagt der Steineberger Ortsbürgermeister Harald Dahmen. Seit 2016 beginnt aber die traurige Chronologie des Turms. Ein Statikbüro stellte damals fest, dass ein Stützpfeiler im unteren Bereich beginnende Fäulnis erkennen ließ (der TV berichtete).

Doch eine ernsthafte Gefahr für Besucher bestand zu dieser Zeit noch nicht. Erst eine weitere Überprüfung im Herbst 2019 ergab, dass die Fäulnis sich weiter ausgebreitet hatte und der Pfeiler von Bakterien befallen war. Das führte dazu, dass der Turm sofort gesperrt wurde. Rund 20 000 Euro sollte die Ausbesserung der Stütze kosten, der Natur- und Geopark Vulkaneifel hätte 10. 000 Euro beigesteuert, den Rest sollten sich die Gemeinde Steineberg und die Verbandsgemeinde teilen.

Also alles geregelt, und im März 2020 sollte mit der Arbeit begonnen werden. Aber so weit kam es nicht. Zunächst ließ die Baufirma auf sich warten und das Wetter spielte auch nicht mit. Aufgrund erneuter Untersuchungen korrigierte die Firma die Kosten schließlich auf rund 42 000 Euro. Auch wenn sich dadurch der Anteil der Gemeinde auf 17 000 Euro erhöht hätte, „wir hätten das auch bezahlt“, sagte damals Ortsbürgermeister Dahmen.

Aber wieder wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht: Ein zweiter Stützpfeiler zeigte nun Risse auf. Spätestens damit war klar, dass weitere Kosten entstehen würden. Zudem müsse man auch die Stufen, die bis zur obersten Plattform führen, im Auge behalten und eventuell auch noch ausbessern, fürchtet der Ortsbürgermeister.

Zwischenzeitlich habe er mit Geld­instituten und auch mit dem noch amtierenden Landrat Heinz-Peter Thiel Gespräche geführt. Was aber alle Gesprächspartner wollen, ist eine genaue Bezifferung darüber, wie hoch der Schaden eigentlich ist.  „Wir brauchen jetzt ein nachhaltiges Konzept. Wir werden auch versuchen, über das Leader-Projekt noch einmal Unterstützung zu erhalten“, sagt der Ortschef, „dazu müssen wir ein Gutachten anfertigen lassen, aber jetzt in Corona-Zeiten und noch dazu bei der Wetterlage ist ungewiss, wann das gemacht werden kann“. Also bleibt der Turm weiterhin für Besucher gesperrt und die Gemeinde hofft auf bessere Aussichten.

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