Eintracht Trier siegt in Dortmund: Keck zum Auswärtsschreck

Dortmund · Die "3" ist derzeit die Glückszahl bei Eintracht Trier. Der 2:0-Sieg gestern bei Borussia Dortmund II bedeutete den dritten Triumph in Folge, den dritten Auswärtserfolg in dieser Saison - und die Festigung des dritten Tabellenplatzes.

 Jubelnde Trierer und ein enttäuschter Dortmunder: Das Team der Eintracht freut sich über den dritten Auswärtserfolg in dieser Saison. Foto: Hans-Wilhelm Lindemann

Jubelnde Trierer und ein enttäuschter Dortmunder: Das Team der Eintracht freut sich über den dritten Auswärtserfolg in dieser Saison. Foto: Hans-Wilhelm Lindemann

Dortmund. Eintracht-Trainer Roland Seitz machte es kurz und schmerzlos: "Ein ganz großes Lob an die Mannschaft. Sie hat ihr mit Abstand bestes Saisonspiel gemacht." Souverän hat Trier am Sonntagnachmittag mit 2:0 bei Borussia Dortmund II gewonnen (Tore: Asma, Mössner). Grundstein war eine taktische Meisterleistung.

Extra: Tabelle Regionalliga-West

Schon in der ersten Halbzeit verbuchte die Eintracht vier richtig gute Chancen. Nach elf Minuten strich ein Schuss von Tolgay Asma nur knapp am Pfosten vorbei (11.). Sechs Minuten später klärte BVB-Torwart Johannes Focher gegen Nico Patschinski. Thomas Kraus scheiterte aus gut 20 Metern am Pfosten (26.), bei einem Schuss Olivier Mvondo touchierte der Ball die Querlatte (30.).

Trier drückte der Partie ohne viel Leerlauf den Stempel auf. Das Mittelfeld war giftig, die Abwehr aufmerksam. Das Team stand insgesamt etwas tiefer als zuletzt in Bielefeld - und machte so die Räume eng. "Wir haben clever gespielt. Und dass wir nach vorne Qualität besitzen, wissen wir", sagte Linksverteidiger Thomas Drescher.

Erst kurz vor der Halbzeit kamen die Hausherren, die zuletzt mit Siegen in Münster und gegen Wuppertal Selbstvertrauen getankt hatten, erstmals richtig gefährlich vor's Eintracht-Tor. 2464 Zuschauer verfolgten die Partie im Stadion Rote Erde - eine stattliche Kulisse für ein Heimspiel einer U-23-Mannschaft. Einige BVB-Fans unterstützten mit ihrem Kommen den Aufruf zum Boykott des Revierderbys Schalke - Dortmund wegen überzogener Ticketpreise (der TV berichtete).

Sie sahen auch zu Beginn der zweiten Halbzeit eine kecke Eintracht mit Zug zum Tor. Asma erzielte mit seinem ersten Saisontreffer die längst fällige Führung. Weil er in zentraler Position nicht angegriffen wurde, zog der Mittelfeldspieler aus rund 25 Metern einfach mal ab - und traf (55.). "Alle Dortmunder standen im Strafraum. Ich hatte Platz, da habe ich die Chance beim Schopfe gepackt", sagte Asma.

Routiniert brachte Trier den Sieg nach Hause. In der Nachspielzeit machten die Gäste endgültig den Sack zu: Alban Meha schnappte sich den Ball im Mittelfeld. Während er noch an Focher scheiterte, staubte der eingewechselte Lukas Mössner ab - sein Premierentreffer im Eintracht-Dress.

Borussen-Trainer Theo Schneider erkannte die Trierer Dominanz an: "Die Eintracht war in allen Belangen überlegen. Wir haben uns in unser Schicksal ergeben." Selbst dann, als wenigstens der Anschlusstreffer hätte Formsache sein können. Yasin Öztekin scheiterte fast mit dem Schlusspfiff per Foulelfmeter an Andreas Lengsfeld. Der Eintracht-Keeper hatte Marco Stiepermann zu Fall gebracht (90./+3).

Trier hat sich mit dem Sieg in der Regionalliga-Tabelle oben festgesetzt. Drescher: "Da wollen wir jetzt natürlich auch bleiben. Deshalb ist es wichtig, am Mittwoch zu Hause gegen Mainz II nachzulegen."

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