Laufend abnehmen mit den richtigen Rezepten und Plänen

Trier. · Eine Diät, die keine ist: Herbert Steffny bringt Kochbuch zu seiner „Laufdiät“ heraus. volksfreund.de/laufen hat das neue Werk des ehemaligen Klasseläufers unter die Lupe genommen.

 Herbert Steffny präsentiert sein neues Buch "Die Lauf-Diät"

Herbert Steffny präsentiert sein neues Buch "Die Lauf-Diät"

Foto: Michael Merten

Welche Anziehungskraft ein einzelner bekannter Name in einer Stadt wie Trier haben kann, darüber erstaunt auch ein gewiefter Handwerkskammer-Funktionär wie Manfred Bitter. Auf seine Einladung hin sind über 140 Menschen am Samstag zum Handwerkskammer-Gebäude in der Loebstraße gekommen, um an einem Lauf-Workshop mit Herbert Steffny teilzunehmen.

Der wohl schnellste (gebürtige) Trierer und Wahl-Freiburger, 16facher Deutscher Meister in verschiedenen Laufdistanzen und Sieger diverser Marathons, ist nach seiner aktiven Karriere Laufexperte geworden, der Bestseller wie „Das große Laufbuch“ schreibt, Seminare gibt und den früheren Außenminister Joschka Fischer für seinen Start beim New York Marathon in Form gebracht hat.

„De Herbert“ trifft in seiner Heimatstadt auf ein Publikum, das ihm aufmerksam, beinahe ehrfürchtig zuhört. Die Frauen sind ihm spätestens nach der mutmachenden Aussage „Nena ist ein Idol vieler Deutscher, aber sie ist den Halbmarathon auch nur in 2:56 gelaufen – also sind alle Frauen hier gerettet“ wohlgesonnen.

Für wen lohnt sich das Buch?

Während Steffny in der Loebstraße mit Tabellen und Theorien ein eher laufaffines und –erfahrenes Publikum anspricht, richtet sich sein neues Werk an Otto Normalbürger mit seinem erst wenige Wochen alten Neujahrsvorsatz, sich 2011 endlich sportlich zu betätigen. „Die Lauf-Diät. Das Kochbuch“ hat Steffny zusammen mit dem Sportwissenschaftler Dr. Wolfgang Feil im Südwest Verlag veröffentlicht. Wer bisher Laufveranstaltungen eher aus dem Fernsehsessel verfolgt hat, sich aber endlich einen Ruck geben will und dieses Jahr beim Trierer Stadtlauf über 10 Kilometer starten möchte, für den kann die Lauf-Diät eine spannende Lektüre sein. Denn die darin enthaltenen Laufpläne und Empfehlungen sind allgemein verständlich, und es gibt zahlreiche leckere, an die Erfordernisse des Sportalltags angepasste Rezepte.

Voraussetzung ist neben einer gewissen Disziplin vor allem die Zeit, sein Ess- und Kochverhalten komplett umzustellen – denn die Fitnesspläne enthalten konkrete Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen. Das dürfte dem durchschnittsdeutschen Kantinenesser schwer fallen. „Die Lauf-Diät. Das Kochbuch“ ist eine Fortsetzung der „Lauf-Diät“, die vor einigen Jahren erschienen ist. Wer diesen Band bereits besitzt, kann sich jetzt vor allem über viele neue Rezepte, aber auch über neue Trainingsmethoden freuen. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, sich auch die Lauf-Diät zu kaufen, denn die Trainingsmethoden werden auch im Kochbuch erklärt. Während das erste Buch theorielastiger ist, bietet das Kochbuch zur Lauf-Diät, wie der Titel es bereits verrät, vor allem mehr Rezepte.

Eine Diät, die keine ist?

Der Ansatz von Feil und Steffny ist ein vermeintlicher Widerspruch: Denn die Lauf-Diät sei deshalb so erfolgreich, weil sie streng genommen gar keine Diät sei, erklären sie. „Schlank mit Spaߓ lautet das Motto – weder soll hier auf Marathonläufe vorbereitet werden, noch muss der Leser eine strenge Magerkost hinnehmen. Es geht vielmehr „um sanfte Bewegung in Kombination mit vitalstoffreicher Ernährungsoptimierung mit Elementen aus der asiatischen und mediterranen Küche“.

Konkrete Laufpläne, versehen mit Hintergrundinformationen, werden dem Leser zusammen mit Rezepten für Frühstück, Mittagessen und Abendessen an die Hand gegeben. Ein Beispiel: Am 20. Tag (von 28) steht morgens ein mexikanisches Omelett auf dem Programm, mittags folgt eine vegetarische Spaghetti Bolognese, und abends gibt es eine mediterrane Reispfanne. Die asiatisch-mediterrane Küche setzt auf vitalisierende Gewürze und Lebensmittel wie Quinoa, den sogenannten Inka-Reis, welcher 400 Prozent mehr Eisen enthält als Naturreis. „Sünden sind eingerechnet“, versprechen die Autoren in ihrem Buch: Man darf pro Woche 700 Kilokalorien über den Plan hinaus aufnehmen, was einer Tafel Schokolade entspricht, und zudem sind bis zu fünf Gläser gesunden Rotweins im Diätplan eingerechnet. Durch den ernährungstheoretischen Teil führen sieben „Stoffwechseljoker“ wie ein Vitalstoffjoker oder ein Motivationsjoker.

Fazit: Wer seinen Alltag durch regelmäßige lockere Laufeinheiten bereichern möchte und zudem offen für neue Kochideen ist, dem ist das erste Buch „Die Lauf-Diät“ eher zu empfehlen. Wer dieses Buch bereits besitzt und zahlreiche neue Rezepte und einige neuen Trainingsansätze ausprobieren möchte, oder wer mehr Wert auf Rezepte statt Trainingsmethodik legt, kann getrost zur „Lauf-Diät. Das Kochbuch“ greifen.

Dr. Wolfgang Feil/ Herbert Steffny: „Die Lauf-Diät. Das Kochbuch“, südwest Verlag, ISBN 978-3-517-08665-1, 14,99 Euro. 192 Seiten, viele farbige Abbildungen.
Ergänzend dazu: Herbert Steffny/ Dr. Wolfgang Feil: Die Lauf-Diät, südwest Verlag, ISBN 978-3-517-08438-1, 14,95 Euro. 192 Seiten, viele farbige Abbildungen.

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