DFB-Pokal hilft beim Schuldenabbau

Trier · Beim Thema Finanzen blicken die Verantwortlichen von Eintracht Trier verhalten optimistisch in die Zukunft. Dennoch wurde bei der Jahreshauptversammlung des Vereins eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen.

Trier. "Die Finanzen sind geordnet. Unsere Liquidität ist gesichert": So fasste Eintracht-Vorstandsmitglied Harry Thiele die aktuelle Situation bei Eintracht Trier zusammen. Genaue Zahlen bekamen die lediglich 58 anwesenden Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung im Nells Park Hotel nicht zu hören - mit einer Ausnahme: Das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 wurde mit einem Verlust von 134 000 Euro abgeschlossen. Zahlen für den Zwölf-Monats-Zeitraum bis 30. Juni 2011 liegen laut Thiele noch nicht vor. Er geht jedoch davon aus, "dass auch im vergangenen Jahr kein Gewinn rauskommen wird". Immerhin: Die Liquiditätslücke in der Saison 2010/11 in Höhe von gut 200 000 Euro - unter anderem entstanden wegen eines erhöhten Prämienbedarfs - ist laut Thiele komplett geschlossen worden. Für die aktuelle Spielzeit seien bereits höchstmögliche Prämienzahlungen im Budget eingerechnet. Neue Spielräume erhält der Regionalligist aktuell durch den Einzug in die zweite DFB-Pokalrunde. Die nicht eingeplanten Zusatzeinnahmen (mehr als 300 000 Euro) sollen zu einem Gutteil dafür genutzt werden, private Darlehensgeber zu bedienen. Nach TV-Informationen könnte dadurch in der Bilanz der Eintracht-Schuldenstand auf rund 350 000 Euro sinken. Im Moment nicht belastet wird die Bilanz durch Außenstände bei der Stadt in Höhe von ebenfalls 350 000 Euro, die durch den im Jahr 2003 erfolgten Ausbau der Moselstadion-Haupttribüne zustande kamen. Im Dezember 2008 hatte der Stadtrat einen vorübergehenden Forderungsverzicht verabschiedet. Trotz Fortschritten bei der finanziellen Konsolidierung ist der Verein nach Ansicht der Führungsriege weiterhin nicht auf Rosen gebettet. Auch deshalb schlug der Vorstand (zu ihm gehören neben Thiele Ernst Wilhelmi und Roman Gottschalk) eine Erhöhung der Jahresbeiträge für die rund 1000 Mitglieder vor. 50 statt 40 Euro für Jugendliche, 100 statt 80 Euro für Erwachsene, 135 statt 125 Euro für Familien. Mehrere junge Mitglieder sprachen sich dafür aus, doch lieber Anreize zur Gewinnung neuer Mitglieder zu schaffen, als an der Preisschraube zu drehen. Letztlich wurde die Erhöhung beschlossen - bei neun Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. Personalien: Für die ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder Harald Zirbes und Markus Schäfer rücken Adolf Hess und Andreas Garnier neu ins Gremium. +++ Geehrt wurden Werner Bock (60 Jahre Mitgliedschaft), Wilhelm Kleis (60), Peter Müller (50), Erwin Keukert (40) und Manfred Schuster (25).bl

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