553 Verstöße gegen das Alkoholverbot

Trier · Der Weiberdonnerstag verläuft aus Sicht der Polizei, der Feuerwehr und der Rettungsdienste ruhig, es gibt keine Exzesse. 553 meist junge Narren hat die Polizei bis in den frühen Abend mit alkoholischen Getränken in der Verbotszone erwischt.

Trier. Kein Alkohol auf den Straßen und Plätzen zwischen Porta Nigra, Viehmarkt und Ostallee - dieser Plan funktioniert trotz einer starken Präsenz der Polizei und auch des Ordnungsamts nicht zu 100 Prozent. Abseits des bunten Treibens auf dem Hauptmarkt sieht man immer wieder Grüppchen junger Feiernder mit Flaschen und Behältern.
Viele gehen der Polizei ins Netz: In 553 Fällen müssen die Narren ihre Flaschen ausschütten. Härtere Strafen drohen ihnen dabei nicht. "Der Verstoß gegen das Alkoholverbot ist nicht bußgeldbewehrt", sagt Polizeisprecher Karl-Peter Jochem.
Die Polizisten halten vor allem nach verdächtigen Behältnissen Ausschau. "Wenn wir eine Sprudelflasche sehen, in der sich eine grüne Flüssigkeit befindet, wird das überprüft", erklärt Jochem. Mit speziellen Testgeräten analysieren die Beamten den Alkoholgehalt des unbekannten Inhalts. "Manche behaupten auch einfach, das sei nur isotonischer Durstlöscher", verrät ein Polizist. "Darauf fallen wir natürlich nicht rein."
Laut übereinstimmender Meldung des Polizeipräsidiums und des Leiters der Trierer Berufsfeuerwehr, Herbert Albers-Hain, verläuft der Tag ruhig. Insgesamt registriert die Polizei bis um 18 Uhr drei Körperverletzungen und einen Verstoß gegen das Waffengesetz. Vier Jugendliche werden von der Polizei in Obhut genommen und den Mitarbeitern des Jugendamtes übergeben. Zwei von ihnen sind gegen 16 Uhr an einer Auseinandersetzung in Trier-Nord beteiligt. Sie tragen leichte Verletzungen davon. Die beiden stark alkoholisierten 17-Jährigen werden den Eltern übergeben.
Ein bisher unbekannter Mann im Tigerkostüm schlägt in einem Schnellrestaurant am Hauptmarkt auf zwei Frauen ein. Eine der Geschädigten wird am Auge verletzt und muss in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein 17-Jähriger, der am Hauptbahnhof kontrolliert wird, hat ein Einhandmesser dabei.
Taktische Herausforderung


Weiberdonnerstag und Rosenmontag stellen für Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste taktisch und personell enorme Herausforderungen dar. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz betont, der Schwerpunkt der Einsatzkonzepte liege auf der Verhinderung von Gewalt und der Einhaltung des Jugendschutzes.
"Im besonderen Blickpunkt der Kontrollen steht dabei der zunehmend festzustellende übermäßige Alkoholkonsum von Jugendlichen und Heranwachsenden", sagt Lewentz. 2012 erlebte Trier am Weiberdonnerstag einen Ausnahmezustand mit alkoholisierten und verletzten Jugendlichen. Landesweit kam es in der letzten Fastnachtssession zu 35 Strafanzeigen wegen Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte, bei denen mehrere Ordnungshüter verletzt wurden.
Der Innenminister sagt: "Die Polizei wird konsequent gegen aggressives oder gewaltsames Verhalten vorgehen. Auch in der fünften Jahreszeit herrscht für Störenfriede keine Narrenfreiheit." Beim Rosenmontagszug in Trier, so Lewentz, werden 112 Polizisten im Einsatz sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort