Wenn der Bär durch Newel steppt

Newel · Einmal im Jahr wird die rund 900 Einwohner zählende Gemeinde Newel von gut der zehnfachen Menge an Besuchern überrannt. Doch diese Invasion ist selbst verursacht und sogar gewollt, denn dann lädt der örtliche Karnevalsverein zu seinem legendären Nachtumzug ein.

Newel. Der Stau in der Dunkelheit reicht bis auf die B 51, von allen Seiten strömen Autokolonnen auf den sonst so beschaulichen Ort zu, querstehende Feuerwehrautos mit Blaulicht blockieren die inneren Dorfzugänge, und durchreisende Autofahrer auf der Bitburger treten verblüfft auf die Bremse: Hilfe, was ist da los? Keine Sorge, nur die Narren sind hier los, wollen aktiv beim Nachtumzug in Newel mitziehen oder das Spektakel als Mitfeiernde vom Rand aus erleben.Die halbe närrische Westeifel ist auf den Beinen, aber auch viele Trierer Narren lassen sich nicht lumpen, wenn die große Sause durch Newel angesagt ist. Als Moderator Frank Steinert die Anlage hochfährt, die Bässe dröhnen lässt und kurz nach 19 Uhr den vom Neweler Prinzenpaar Stefan I. und Miriam I. angeführten Zug ankündigt, steppt vor seinem erhöhten Posten an der Römerstraße bereits der Bär - wobei "Bär" angesichts vieler Kostümierungen durchaus wörtlich genommen werden kann.Durch die überfüllten Straßen und über den Klemenensplatz werden sich in den nächsten zweieinhalb Stunden 40 Wagen und 17 ausgelassene Fußgruppen mit gut 900 Teilnehmern zwängen. So viel hat Zugleiter Rudi Mohn jedenfalls auf der Anfangsliste, wobei es durchaus noch mehr sein können. Sie kommen aus allen Himmelsrichtungen, aus Trier, der Fidei, von der Sauer und sogar aus dem Raum Neuerburg in der Eifel. Mit dabei seien, so schätzt Mohn, bei dem extrem guten Wetter zwischen 8000 und 10 000 Zuschauer. Sie sehen eine Parade mit zum Teil sehr aufwendig gestalteten Wagen, darunter Schiffe, der US-Knast Alcatraz, orientalische Träume - und alle sind der Tageszeit entsprechend illuminiert.Nach dem Umzug geht die Feier auf den Straßen bis in die Nacht weiter: Newel als regionale Karnevalshochburg. Und am Ende ist auch die Polizei zufrieden: "Angesichts der hohen Zahl jugendlicher Besucher ein eher ruhiger Abend mit wenigen Zwischenfällen." f.k.volksfreund.de/fastnacht

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