Kindliche Sprachentwicklung

Ein wichtiger Baustein im Leben eines Kindes ist die Sprachentwicklung. Sie ist Ergebnis vieler Entwicklungsschritte. Ein anschauliches Bild für die Entwicklung der Sprache ist ein Baum: Er kann nur dann wachsen, wenn er einen guten Nährboden hat.

Der Nährboden für die kindliche Sprachentwicklung ist eine anregungsreiche Umgebung. Besonders die Sprachanregung von außen ist von großer Bedeutung. Bereits im Säuglingsalter können Eltern einiges tun, um dem Kind zu helfen. Meist geschieht das instinktiv: Man reagiert auf das erste Lallen, indem man es imitiert und dem Kind zurückgibt; es entstehen Lalldialoge, die dem Kind Lust auf Kommunikation machen. Wichtig ist, dass dem Kind Spaß am Kommunizieren vermittelt wird. Die Kinder sollten sich mit ihren Äußerungen angenommen fühlen, egal wie fehlerhaft diese noch in Bezug auf Grammatik, Aussprache und Wortschatz sind. Ohne das Kind auf Fehler hinzuweisen, sollte man die korrekte Form wiederholen (Beispiel: Kind: "Da Ato", Eltern: "Ja, da ist ein Auto"). Sprache lässt sich mit einfachen Mitteln anregen: Singen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind; bieten Sie Reime in kindgerechter Form an; kommen Sie beim Betrachten von Bilderbüchern ins Gespräch; lassen Sie Ihr Kind möglichst immer aussprechen; hören Sie aktiv zu und halten Sie Blickkontakt. Kommentieren Sie Ihr eigenes Handeln mit Selbstgesprächen im Beisein des Kindes; reden Sie nicht in der Babysprache, sondern in ganzen Sätzen. Fordern Sie Ihr Kind auf keinen Fall bei Fehlern zum Nachsprechen des korrekten Wortes auf - dadurch kann ein Störungsbewusstsein entstehen, das Ihr Kind in seiner Sprachentwicklung hemmt. S Petra Haneke, staatl. anerkannte Logopädin, Katholische Familienbildungsstätte, Trier

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