Ihre Meinung Mehr richtig als falsch gemacht

Tourismusbeitrag

Zum Artikel „Traben-Trarbach verliert 14 Tonnen Kunst“ vom 2. Juni schreibt Jörg Stein aus Lötzbeuren:

Kann die Stadt sich rausreden? Sie hatte genug Zeit, sich mit dem Thema konstruktiv zu befassen, blieb wohl stur, bezüglich der Tourismus-abgabe für den Künstler Waxweiler, vielleicht weil sie einen Präzidenzfall fürchtete? Vergessen wir nicht, die beschauliche Welt und das Umfeld, in der Waxweiler lebt und seine Skulpturen, als seien sie aus einer anderen Welt, fertigt. Es ist kein Fassdauben-Kitsch, welche der durcheilende Tourist schnell mal in den Kofferraum für die Oma zuhause einpackt. „Vier Versuche über das Sehen“ ist der lyrische Titel seiner 14 Tonnen-Installation, die nun aus Ärger verpflanzt wird.

Jeder der Köpfe aus Sandstein denkt sich seinen Teil. Die Köpfe mit den Stirnaugen denken: Umgekehrt, liebe Bürokratie, liebe Behörde, wäre ein Schuh daraus geworden. Die Stadt hätte dem Künstler für die Tatsache, dass er in der Provinz das harte Brot der Kunstvermittlung und Produktion betreibt, jährlich eine satte Abgabe zahlen müssen.

Der dritte Kopf meint, die Stadt hat doch auch einen Kulturauftrag zu erfüllen? Oder? Der letzte Sandsteinkopf wendet sich ab, sinniert: Mensch Waxweiler!

Wer den Amtsschimmel gegen sich aufbringt, macht als Künstler mehr richtig als falsch und verdient Solidarität.

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