Die Welt ist bunt

Menschen aus anderen Erdteilen, Menschen, die anders aussehen als wir treten recht selten in unser Leben. Wenn, treffen wir sie nur gelegentlich. Aber dann starrt mein Sohn sie immer gleich an. Sie faszinieren ihn.

Dann sagt er zum Beispiel: "Mama, warum haben die eine schwarze Haut? Mama, warum sind wir nicht braun?" Und ich erzähle ihm was von Hautpigmenten und dass in Afrika die Sonne stärker scheint und so weiter.

Egal, das Mysterium ,schwarzer Mensch' blieb. Während eines Urlaubs saßen wir in der U-Bahn und genau neben mir saß ein Schwarzer. Nicholas ließ während der ganzen Fahrt seine Augen nicht von ihm. Er stierte und starrte, dass es mir peinlich war. Was mochte der Mann wohl von uns denken? Doch der nahm's mit Humor und grinste uns zu, bevor er ausstieg. Dann bekam die USA einen neuen Präsidenten, und fortan war Nicholas ein glühender Verehrer von Barack Obama. Wie seine Kumpels. Neulich spielten sie "Barack Obama". Im Garten. Das Spiel bestand im Wesentlichen darin, sich im Schlamm zu wälzen. Wer am Schluss möglichst braun aussah, hatte gewonnen! So arglos können Siebenjährige sein. Als Obama vor Wochen seinen Deutschland-Besuch ankündigte, wollte Nicholas unbedingt nach Ramstein fahren um sein Idol persönlich kennenzulernen. "Mama, wann fahren wir dahin?" Ich erklärte ihm, dass nur die allerallerwichtigen Leute Barack Obama sehen dürften. "OK. Papa, wann fährst du dahin?" Wieder Kopfschütteln. Papa erklärte: Leider, leider, sei auch er nicht wichtig genug, um dem amerikanischen Präsidenten die Hand zu schütteln. Das verstand Nicholas nicht. Was wollte Obama dann überhaupt in Deutschland? Mittlerweile hat er den verschmähten Gruß verschmerzt. Und er hat einen neuen Plan. In wenigen Tagen fährt er nach London. Und dann, ist er ganz sicher, trifft er die Königin von England. Zum Tee im Buckingham Palast. Vielleicht hat sie ja auch Barack Obama eingeladen?!

Verona Kerl

FAMILIEN-BANDE

Die Welt ist bunt

Menschen aus anderen Erdteilen, Menschen, die anders aussehen als wir treten recht selten in unser Leben. Wenn, treffen wir sie nur gelegentlich. Aber dann starrt mein Sohn sie immer gleich an. Sie faszinieren ihn. Dann sagt er zum Beispiel: "Mama, warum haben die eine schwarze Haut? Mama, warum sind wir nicht braun?" Und ich erzähle ihm was von Hautpigmenten und dass in Afrika die Sonne stärker scheint und so weiter. Egal, das Mysterium ,schwarzer Mensch' blieb. Während eines Urlaubs saßen wir in der U-Bahn und genau neben mir saß ein Schwarzer. Nicholas ließ während der ganzen Fahrt seine Augen nicht von ihm. Er stierte und starrte, dass es mir peinlich war. Was mochte der Mann wohl von uns denken? Doch der nahm's mit Humor und grinste uns zu, bevor er ausstieg. Dann bekam die USA einen neuen Präsidenten, und fortan war Nicholas ein glühender Verehrer von Barack Obama. Wie seine Kumpels. Neulich spielten sie "Barack Obama". Im Garten. Das Spiel bestand im Wesentlichen darin, sich im Schlamm zu wälzen. Wer am Schluss möglichst braun aussah, hatte gewonnen! So arglos können Siebenjährige sein. Als Obama vor Wochen seinen Deutschland-Besuch ankündigte, wollte Nicholas unbedingt nach Ramstein fahren um sein Idol persönlich kennenzulernen. "Mama, wann fahren wir dahin?" Ich erklärte ihm, dass nur die allerallerwichtigen Leute Barack Obama sehen dürften. "OK. Papa, wann fährst du dahin?" Wieder Kopfschütteln. Papa erklärte: Leider, leider, sei auch er nicht wichtig genug, um dem amerikanischen Präsidenten die Hand zu schütteln. Das verstand Nicholas nicht. Was wollte Obama dann überhaupt in Deutschland? Mittlerweile hat er den verschmähten Gruß verschmerzt. Und er hat einen neuen Plan. In wenigen Tagen fährt er nach London. Und dann, ist er ganz sicher, trifft er die Königin von England. Zum Tee im Buckingham Palast. Vielleicht hat sie ja auch Barack Obama eingeladen?! Verona Kerl

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