Bildung

Zum Artikel "Gute Noten für Schulen im Land, Unis werden schlecht bewertet" (TV vom 17. August):

Meinung

Lasst frische Leute ans Werk!
Schlägt man die Zeitung auf, könnte man als Nichtbetroffener glauben, die Politiker unseres Landes nehmen es mit den Problemen in der Bildungspolitik tatsächlich auf. Als Eltern schulpflichtiger Kinder können wir darüber nur heulen - das Lachen ist uns längst vergangen. Ein Tatsachenbericht: Unser Sohn besucht die neunte Klasse einer Trierer Realschule. Der Stundenplan sieht 27 Wochenstunden vor. In den ersten beiden Wochen des neuen Schuljahres sind bereits 15 Stunden, also 28 Prozent ausgefallen! Darunter der gesamte Deutschunterricht. Vertretung? Fehlanzeige! Es steht angeblich kein geeigneter Lehrer zur Verfügung. Lösung des Problems? Keine in Sicht. Wie sollen Schüler unter den beschriebenen Voraussetzungen ihren Lernstoff erarbeiten? Die "ausreichende" oder "mangelhafte" Leistung am Ende des Schuljahres trägt keinen Vermerk auf derartige Zustände. Wer hier die Schuld trägt, können wir nicht beurteilen. Eines ist jedoch sicher, die Schuld der Kinder ist es nicht. Dank unserer rheinland-pfälzischen Bildungspolitik erhalten viele junge Lehrer nur noch Zeitverträge und verabschieden sich daher in besser organisierte Bundesländer. Die ältere Lehrergeneration ist vielfach ausgebrannt. Verständlich, nach Jahren unter pubertierenden, teilweise sozial inkompetenten und aggressiven Heranwachsenden. Tut endlich was! Gönnt diesen Lehrern ihren verdienten (Vor-)Ruhestand und lasst frische Leute ans Werk. Hier wird an der falschen Stelle gespart. Es geht um die Zukunft unserer Kinder - und damit auch um die Zukunft unseres Landes! Petra Carvalho-Gomes, Wintersdorf

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