Gesellschaft Es geht auch anders

Zur Berichterstattung über illegale Müllentsorgung in der Region schreibt Achim Wenzel:

Vielen Menschen ist es sehr wahrscheinlich nicht entgangen, dass sich entlang der Straßen, sei es auf den Randstreifen oder in den Straßengräben, eine ganze Menge Müll anhäuft. Wer im Auto unterwegs ist, kann dies alleine schon aufgrund der Geschwindigkeit gar nicht so bewusst wahrnehmen. Viele von uns, die in den vergangenen Wochen und Monaten aufgrund der bekannten Situation vielleicht des Öfteren mit dem Fahrrad oder als Fußgänger herumgekommen sind, konnten dies allerdings sehr genau beobachten. Diese Unsitte, dass einfach während der Fahrt Dinge aus dem Fenster geworfen werden, gab es bereits in der Vergangenheit, gibt es noch heute und wird es leider auch in Zukunft wohl noch geben. Es ist jedoch erschreckend zu sehen, in welchem Ausmaß dies stattfindet.

Der Grund für dieses Verhalten ist mir dabei noch etwas rätselhaft. Ist es eine Kostenfrage, Unwissenheit oder nur Unachtsamkeit oder Gedankenlosigkeit, die als Antrieb dienen? An den Müllgebühren sollte es nicht liegen, auch wenn diese zuletzt angepasst wurden. In einer Zeit, in der (fast) alles teurer wird, trifft diese Erhöhung sicherlich einen Teil der Bevölkerung etwas härter, für die meisten sollte es aber kein großes Problem darstellen. Unsere Gesellschaft produziert bekanntermaßen sehr viel Müll, so dass hier jeder auch bereit sein sollte, seinen Beitrag zu leisten, zumal die Gebühren nach wie vor überschaubar sind.

Für diejenigen, die es einfach nicht wissen sollten, es gibt neben dem Fahrbahnrand tatsächlich noch alternative Entsorgungsmöglichkeiten für Getränkedosen, Fast-Food-Verpackungen oder sonstigen Unrat. Zum Großteil handelt es bei den weggeworfenen Artikeln um Dinge, die entweder über den gelben Sack oder die Altpapiertonne zu Hause sogar kostenlos entsorgt werden könnten. Auffällig ist, dass bei den „verlorenen“ Sachen sehr viele Getränkedosen dabei sind, in erster Linie leere Bierdosen. Ich gönne jedem sein Feierabendbier, aber toll wäre es, wenn die Dosen nach dem Verzehr zu Hause im gelben Sack landen würden. Und wer meint etwas verheimlichen zu müssen – macht euch nichts vor – der Partner zu Hause merkt sowieso, wer etwas getrunken hat.

Achtlos weggeworfener Müll beeinträchtigt sowohl Flora als auch Fauna. Jeder sollte sich dessen bewusst sein. Und das Einsammeln des Mülls kann und sollte keinesfalls Aufgabe für die Mitarbeiter der Straßenmeistereien oder für Freiwillige im Rahmen der Aktion „Saubere Landschaft“ sein. Hier könnten Ressourcen ganz bestimmt sinnvoller genutzt werden.

Ich möchte an dieser Stelle nicht als Moralapostel auftreten und bin auch kein Anhänger einer bestimmten Partei. Auch bei mir gelangt bei der Mülltrennung sicherlich das eine oder andere Mal etwas in den falschen Behälter. Aber diese Art der Müllentsorgung muss nun wirklich nicht sein. Es wäre schön, wenn der eine oder andere, der diese Zeilen liest, sich bei der nächsten Fahrt an diese Worte erinnert, das Fenster an seinem Fahrzeug geschlossen hält und seinen Abfall einfach mit nach Hause nimmt. Die Natur wird es jedem Einzelnen danken.

Achim Wenzel, Mettendorf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort