Gesellschaft

Zum Artikel "Der Erste und der schwerste Schritt" (TV vom 9. Januar) diese Meinungen:

Nur mal keine Hektik. Von Anbeginn der Menschheit gibt es verschiedenartige sexuelle Neigungen. Was uns ins heutige Dilemma geführt hat, sind Religionen und politische Herrscher. Es kann nicht erwartet werden, was in Tausenden Jahren den Menschen als Schmutz in die Hirne eingebrannt wurde, in einer Generation ausgelöscht wird. Deshalb sind die "Intoleranten" auch nicht zu verurteilen. Die Saat des Umdenkens ist gesetzt, und sie gedeiht langsam, aber prächtig. Auch wenn man am wachsenden Halm zieht, wächst er nicht schneller. Die Sache löst sich mit der Zeit von alleine. Und für die Nachgeborenen ist die Frage nach sexuellen Neigungen so wichtig wie Fragen nach der Zigarettenmarke, Urlaubsort oder Rotweinsorte. Diejenigen, die sich heute outen, das sind die Pioniere, und Pioniere waren immer stark und mutig. Und sie werden auch stark und mutig sein, noch ein paar Jährchen mit Spott und Häme lächelnd umzugehen. Hans Simon, Kordel Ein Fußballstar hat sich zu seiner Homosexualität bekannt (zu Deutsch: geoutet). Und schon bricht aus den Medien ein Tsunami aus Bewunderung, Zustimmung und Sympathie für den "Helden" tagelang über uns herein. Sogar der Sprecher der Bundesregierung meldet sich eilfertig zu diesem Thema, als ob es nichts Wichtigeres gäbe. Ich glaube, es geht uns zu gut! Ich habe nichts gegen sexuell anders orientierte Menschen, ärgere mich aber über die überschäumende Emotionalität in einer aufgeheizten Stimmung. Warum ist Sexualität für Homo sapiens ein so überdimensioniertes Reizthema? Die Antwort ist einfach! Die Primaten, zu denen auch der Mensch zählt, werden durch Sexualhormone, Testosteron und Östrogen gesteuert, ja geradezu getrieben. Im Kern geht es dabei um das evolutionäre Prinzip der Fortpflanzung. Kommunikation zwischen den Geschlechtern besteht im Wesentlichen aus dem unterbewussten Austausch von sexuellen Signalen. Sex ist das Thema Nummer eins! In Fauna und Flora gibt es neben entweder "männlich" oder "weiblich" das "Sowohl-als-auch" sowie den Wechsel zwischen beiden Eigenschaften in ein und demselben Lebewesen. Wir wissen, auch der menschliche Fötus ist bis zur 6. Schwangerschaftswoche parallel angelegt. - So weit die objektiven Fakten! - Damit Sozietäten funktionieren können und Eifersucht, Mord und Totschlag nicht überhandnehmen, wird das "Tier" mit staatlichen und gesellschaftlichen Regeln für Moral und Norm "an die Kette gelegt." Mich stört nicht, wenn jemand schwul oder lesbisch ist, in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt - das ist Privatsache! Mich stört aber das schrille Geschrei und die rasende Vehemenz gewisser Gruppierungen, die - entgegen objektiver Fakten - sexuelle Gleichmacherei einfordern. Fiskalische Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften? Ja, aber warum muss es auch noch das völlig anders konzipierte Institut der Ehe sein? Statt mit vorauseilendem Gehorsam gegenüber gewissen Strömungen auf das "Husten der Flöhe" überzureagieren, sollte die Politik den Bürger über Eigenheiten gleichgeschlechtlicher Beziehungen, zum Beispiel über Praktiken im Geschlechtsverkehr, wissenschaftlich objektiv informieren, bevor sie Toleranz einfordert. Der mündige Bürger lässt sich seine Meinung weder vom Staat verordnen noch von "außer Rand und Band" geratenen Gruppierungen aufzwingen, denen Toleranz nicht genügt. Manfred Schmitz, Flußbach

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