Leserbrief Bundeswehr soll Verteidigungsauftrag wieder erfüllen können

Ukraine-Krieg

Zum Artikel „Mahner in Zeiten des Krieges“ (Trierischer Volksfreund vom 21. März:

 

Man müsste meinen, die brutale Aggression Russlands gegen die Ukraine hätte den Ostermarschierern und sogenannten Friedensaktivisten endgültig die Augen geöffnet. Aber weit gefehlt. Jahrelang wurden auch in Trier Informationen von Jugendoffizieren in den Schulen zum Auftrag der Bundeswehr als Kriegstreiberei verunglimpft, feierliche Gelöbnisse im Palastgarten wurden attackiert.

Unserer Außenministerin sind inzwischen die Augen aufgegangen, der grünen Bundestags-Abgeordneten Corinna Rüffer immer noch nicht. Sie spricht bei den 100 Milliarden für die Bundeswehr von Aufrüstung und fordert eine gesellschaftliche Deeskalation. Mit den 100 Milliarden wird die Bundeswehr meines Erachtens in die Lage versetzt, ihren grundgesetzlichen Verteidigungsauftrag endlich wieder erfüllen zu können.

Richard David Precht redet (in dem oben genannten Artikel, einer Analyse zum Ukraine-Krieg, Anm. der Redaktion) an die Ukraine gerichtet von der Pflicht zur Klugheit und von der Kapitulation der Ukraine. Glaubt er wirklich, dass dann Frieden einkehren würde? Die Foltergefängnisse in Tschetschenien und Syrien, die Erschießungen und Entführungen ließen auch für die Ukraine Fürchterliches ahnen. Der Soziologe Harald Welzer meint, dass „die Solidarität mit der vermeintlich guten Seite den Raum zum Verhandeln jenseits der Gewalt verkleinert“. Er hat auch „ein Unbehagen an der gesellschaftsfähig gewordenen Militarisierung“, und bei uns werde „eine Rhetorik des Krieges zelebriert“. Was für eine einseitige, emotionslose Meinung sich hinter solchen Phrasen verbirgt!

Welzers Analyse kann wohl nur aus den Reden Putins stammen. In der deutschen Gesellschaft sehe ich nur Besorgnis und Mitgefühl mit den Menschen in der Ukraine – und Angst vor einer russischen Eskalation. Wie mag das alles in den Ohren von Selzers Fachkollegen an der Uni Kiewer klingen? Eines würden diese Welzer sicher sagen: „Wir verteidigen zusammen mit unseren Soldaten auch ihre Meinungsfreiheit.“

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