KATHOLISCHE KIRCHE

Zum Artikel "Erzbischof Zollitsch: Reformdebatte fortsetzen" (TV vom 29. April):

Der von dem emeritierten Kurienkardinal Walter Kasper aus Rom mitgebrachte Vorschlag der Einführung eines Diakonates für die Frau hat jetzt auch den Segen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz - des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch - erhalten. Diese angeblich von feministisch geprägter Basis geforderte Reform soll bei "angezogener Handbremse" - also dem Wesen nach nicht gleichgestellter Weihevorstufe zum Priestertum - eingeführt werden, quasi als Beruhigungspille für Frauen in der katholischen Kirche. Die Frage stellt sich: Wer ist diese ominöse Basis reformfordernder Frauen? Sind es katholische Christinnen? Sind es persönlich im Glauben und Gebet beheimatete engagierte und in den Lehren der Kirche verwurzelte fromme Frauen, oder geht es hier vordergründig um eine vehement geforderte säkularisiert öffentlichkeitswirksame Gleichberechtigung von Feministinnen, die ihren eigenen katholischen Glauben weder kennen noch praktizieren? Weltweit ist der Katholizismus die einzige Religionsgemeinschaft, bei der Frauen, sowohl zahlenmäßig als auch inhaltlich betrachtet, absolut gleichberechtigt sind. Bestenfalls in völliger Unkenntnis des katholischen Glaubens kann von einer Diskriminierung der Frau die Rede sein. Wer die Auflistung darüber, wo und was Frauen in der katholischen Kirche zu sagen haben, liest, kann nicht umhin zu glauben, dass hier sogar das weibliche Geschlecht überdurchschnittlich stark vertreten war und ist. Der mystische Leib Christi auf Erden ist die Mutter Kirche. Gott ist kein alleinerziehender Vater. Wir haben als himmlische Mutter und mächtige Fürsprecherin die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria. Ohne Maria gäbe es weder Weihnachten noch Ostern oder Pfingsten. Es gibt zu Ehren Mariens Wallfahrtsorte, Bittprozessionen, Gebetsgruppen, Andachten, Mariengebete und -lieder und so weiter. Frauen waren oder sind noch heute erste Zeuginnen der Auferstehung Christi, Seherinnen, Prophetinnen, Mystikerinnen, Märtyrerinnen, Selige, Heilige, Schutzpatroninnen, Kirchenlehrerinnen, Missionarinnen, Ordensfrauen, Klostergründerinnen, Ratgeber von Päpsten und Königen und so weiter. Welchen Sinn außer dem einer Kirchenspaltung soll das angestrebte Diakonat der Frau, das den traditionellen Lehren der katholischen Kirche diametral widerspricht, haben? Hedi Fischer, Serrig

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