Soziales

Zum Artikel "CDU stimmt für variablen Mindestlohn" (TV vom 15. November):

Es wundert mich schon ein wenig, dass alle Politiker den selbstzerstörerischen Unsinn staatlich geförderter Hungerlöhne lediglich indirekt über einen Mindestlohn zu lösen suchen. Als naiver Laie würde ich folgende Variante vorschlagen: Jedes Arbeitsamt ermittelt in seinem Einzugsgebiet die Minimallöhne, bei denen ein Single, eine Familie mit x Kindern und so weiter keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung hätte. Dem Arbeitsamt wäre es dann untersagt, Arbeitsangebote an Arbeitslose weiterzuleiten, wenn diese Angebote unter dem jeweils anzuwendenden Minimallohn wären. Auch gelten diese Arbeitsangebote dann automatisch als unzumutbar, das heißt, eine Weigerung, eine solche Arbeit anzunehmen, dürfte nicht vom Arbeitsamt bestraft werden. Gleichzeitig würden Vollzeitarbeitnehmer vollständig von staatlicher Unterstützung ausgenommen und bei Teilzeitarbeitenden lediglich die fehlenden Stunden zur Vollzeit ersetzt, entweder nach dem Gehalt oder nach dem Minimallohn, je nachdem, welches niedriger ist, um Missbrauch zu verhindern. Der Mechanismus der Bestrafung von Arbeitslosen, die zumutbare Arbeiten verweigern, bliebe aber unangetastet. Diese Lösung würde die staatliche Förderung von Hungerlöhnen direkt unterbinden, auf lokale Besonderheiten Rücksicht nehmen, den Gedanken von Fördern und Fordern aufrechterhalten und die Tarifautonomie unangetastet lassen. Schließlich stünde es allen Arbeitnehmern und Arbeitgebern frei, sich auf eigene Verantwortung hin direkt auf Löhne unterhalb des entsprechenden Minimallohnes zu einigen, ohne dass der Staat das verhindert. Ranjith Ekanayake Mudiyanselage, Hermeskeil

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort