Meinung Besser das Vier-Augen-Prinzip

Straßenbau

Zur Sanierung und Sperrung des Burgbergtunnels schrieb uns Ursula Stüdli aus  Bernkastel-Kues:

Seit Freitag bleibt der Burgbergtunnel für weitere fünf Monate gesperrt, um die restlichen Arbeiten zur Tunnelsicherheit durchzuführen. Warum nicht erst ab Montag, sodass auch der Fremdenverkehr ihn am Wochenende noch nutzen kann, bleibt für den normal denkenden Menschen nicht nachvollziehbar. (Samstag oder Sonntag arbeitet man dort sicher noch nicht!)

Vor einigen Tagen kam dann noch heraus, dass man bei der Ausschreibung Quadrat- und Kubikmeter verwechselt hat und der Tunnel deshalb um mehr als eine Million Euro erneut teurer wird.

Drei Jahre wohnen wir nun in der Region, und so langsam bekomme ich die Krise, wenn ich nur Landesbetrieb Mobilität lese. Da wurde ein Kreisel bei Hinzerath gebaut, der wohl einmalig in Europa ist, nämlich besonders für den Schwerverkehr unmöglich zu nutzen, weil er zu eng ist. Zusätzlich wurden dann Blinklichter in einiger Entfernung aufgestellt, damit man ihn nicht übersieht.

Da wird seit Jahren an der Hochmoselbrücke geplant und gebaut, und jetzt, wo sie fast fertig ist, stellt man fest, dass mit ihr der Verkehr massiv zunehmen wird. Dumm nur, dass die Anschluss-Straßen zum Teil erst jetzt geplant und irgendwann gebaut werden. Damit die Bewohner der Dörfer entlang der Hunsrückhöhenstraße überhaupt noch auf diese einbiegen können, werden schnell noch Ampeln gebaut, der Hauptverkehr dadurch unterbrochen.

Später soll dann die alte Straße zurückgebaut werden für den Landwirtschaftsverkehr. Haben wir Geld zu viel, dass wir Straßen zurückbauen? Einmal Schnee wie im vergangenen Winter, und man ist froh um jede Zusatzstraße, damit der Verkehr nicht ganz zum Erliegen kommt wie im Winter 18/19.

Und jetzt eine Million mehr für den Tunnel, weil man bei der Ausschreibung nicht richtig gerechnet hat! Da sitzen hochbezahlte Ingenieure und ich frage mich manchmal, wo lassen sie denken und planen?!

Ein Vier-Augen-Prinzip wäre hier von Vorteil. In der Privatwirtschaft könnte man sich solche Fehler, ohne dass es anschließend Konsequenzen hat, nicht leisten. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast noch lachen angesichts solcher Nachrichten.

Fast nichts wird so geplant und fertiggestellt, dass man sich anschließend zurücklehnen könnte und sagt: Haben sie gut gemacht. Aus meiner Erfahrung: Chaos auf der ganzen Linie. Dumm ist nur, dass wir alle das mitfinanzieren müssen!

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