Militär Wann hört der Wahnsinn auf?

Zum Artikel „Aufräumarbeiten nach Absturz fast abgeschlossen“ (TV vom 29. Oktober) schreibt Edith van den Woldenberg:

Schön, dass sich der Kommandeur des 52sten Jagdgeschwaders in Spangdahlem Gedanken über den Absturz und die Folgen macht, nur gehen diese für mich in die völlig falsche Richtung. Ein solcher Unfall sei verheerend für die Luftwaffe – ja, und die Menschen, denen das Flugzeug quasi in den Vorgarten gerauscht ist? Verschwendet er überhaupt einen Gedanken daran, wie die sich fühlen, welche Ängste die bei jedem erneuten Flug ausstehen? Dazu habe ich bislang keine Äußerung in den Medien gelesen. Und wie sehen die „positiven Lehren“ aus, die angeblich gezogen wurden? Keine Flüge über Dörfer und Städte hinweg? Fehlanzeige! Denn obwohl die Ursache des Absturzes noch nicht geklärt ist, wird wieder munter über unseren Köpfen geübt – acht Düsenjäger innerhalb einer halben Stunde. Angeblich ist das ja alles notwendig zur Friedenssicherung, so auch die Überzeugung von etlichen unserer Abgeordneten.

Weiter spricht der Kommandeur von „der enormen Arbeitsbelastung“ bei der Suche nach Trümmerteilen. Die Belastungen der Bevölkerung der betroffenen Gemeinde fallen wohl nicht ins Gewicht: drei Wochen keine Turnhalle, weder für die Grundschüler noch für die Vereine; drei Wochen kein Raum für 46 Betreuungskinder; mehr als drei Wochen Umleitungen, für die es natürlich auch keine Entschädigungen gibt. Wann hört dieser Wahnsinn über unseren Köpfen endlich auf? Wenn Luft, Boden und Wasser total verseucht sind oder wenn – was Gott verhüten möge – ein Düsenjäger in ein Dorf kracht?

Edith van den Woldenberg, Zemmer-Rodt

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