Kolumne: Mein schöner Garten Rasen kalken
Der Buntspecht pickt im Rasen nach Ameiseneiern. So vehement wie er mit seinem Schnabel in die Rasensode pocht, würde ich ihn gerne großflächig zur Belüftung des grünen Teppichs engagieren. Doch der Waldvogel hat seinen Hunger gestillt und fliegt davon.
Vor dem Vertikutieren des Rasens im April, Mai steht ohnehin das Kalken an. Das ist nicht jedes Jahr notwendig. In der Regel reicht es, den Gartenrasen alle zwei bis drei Jahre zu kalken und auch dann nur, wenn der pH-Wert zu niedrig ist, also der Boden zu sauer. Allerdings richtet sich der optimale pH-Wert für Rasengräser, die es leicht sauer lieben, nach der Bodenart. Je sandiger und damit durchlässiger und auch humoser ein Boden ist, umso niedriger darf der pH-Wert sein. Einen einfachen Test zur Bestimmung des Säurewerts gibt es im Gartenfachhandel. Bei Sandböden würde man erst kalken, wenn der pH-Wert unter fünf liegt, in einem Tonboden bei einem pH-Wert von sechs.
Rasenkalk bringt man zum Ende des Winters aus, idealerweise mit der Schneeschmelze. Hat man den Zeitpunkt bis etwa Mitte März verpasst, wartet man besser bis zum Ausklang der Saison ab November. Auf jeden Fall sollte der Boden feucht sein, und zwischen dem Kalken und Düngen sollten sechs bis acht Wochen liegen. Kalk reagiert mit stickstoffhaltigem Dünger. Kommt Wasser mit ins Spiel, etwa bei Regen wird Ammoniak freigesetzt. Der stechende Geruch ist dann noch das geringste Übel. Die Rasengräser werden geschädigt und die Düngewirkung ist futsch. Zum Rasenkalken gibt es fertige Mischungen aus kohlensaurem Dolomitkalk, die als Rasenkalk oder Gartenkalk im Handel sind. Brand- oder Löschkalk eignen sich nicht. Sie wirken ätzend und sind gefährlich. Und noch ein Warnungshinweis: Haustiere wie Hunde und Katzen sollte man nach dem Kalken ein paar Tage lang nicht auf die Rasenfläche lassen.
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