Soziales Die „Kaffeemühle“ in Lissendorf macht älteren Menschen gute Laune

Lissendorf · In Lissendorf gibt es seit gut einem Jahr in Trägerschaft des Caritasverbands Westeifel den wöchentlichen Treffpunkt „Kaffeemühle“ für ältere Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Sie werden von der Fachkraft Margit Junk und einer Gruppe  Ehrenamtlicher betreut.

 Margit Junk (rechts) leitet die “Kaffeemühle” Lissendorf, und sie begleitet die Ehrenamtlichen (auf dem Foto fehlt Margret Römer); Ortsbürgermeister Lothar Schun (Dritter von rechts) unterstützt das Angebot

Margit Junk (rechts) leitet die “Kaffeemühle” Lissendorf, und sie begleitet die Ehrenamtlichen (auf dem Foto fehlt Margret Römer); Ortsbürgermeister Lothar Schun (Dritter von rechts) unterstützt das Angebot

Foto: TV/Brigitte Bettscheider

Wo nebenan Grundschulkinder ihr Mittagessen einnehmen, wo in weiteren Räumen Veranstaltungen der Ortsgemeinde stattfinden oder die Katholische Öffentliche Bücherei eingerichtet ist, wo Ortsbürgermeister Lothar Schun in den Fluren seine Sammlung an historischen Schriftstücken und Gegenständen präsentiert – da ist auch ein Mal in der Woche Kaffeemühlen-Zeit. Das bedeutet, dass ältere Menschen mit sogenanntem „erhöhtem Betreuungsbedarf“ Abwechslung erleben, dass ihrer Vereinsamung entgegengewirkt wird und dass ihre Angehörigen  für ein paar Stunden in Ruhe Erledigungen tätigen oder einfach mal ausspannen können. Auf dem Programm stehen Biografiearbeit, Gymnastik, Gedächtnistraining und - dem Jahreskreis entsprechend - Kochen, Backen, Singen, Basteln. Das Angebot des Caritasverbands Westeifel e.V. gibt es seit Anfang 2018 in Lissendorf. Zurzeit besuchen hier neun Frauen und Männer die „Kaffeemühle“.

    Die gelernte Krankenschwester Margit Junk leitet das Angebot. Sie hatte sich zur Pflegefachkraft für die betroffenen Menschen weitergebildet und im Jahr 2008 als erste „Kaffeemühle“ im Landkreis Vulkaneifel die Gruppe in Gerolstein ins Leben gerufen. Außerdem begleitet Margit Junk das Team der ehrenamtlichen Helfer – „denn ohne sie wäre ein solches Angebot überhaupt nicht möglich“, betont sie.

   Damit die „Kaffeemühle“ Lissendorf läuft, engagieren sich sieben Frauen und ein Mann (siehe Info) jeweils zu zweit oder zu dritt abwechselnd. Bevor sie erstmals zum Einsatz kamen, hatten sie an einer Schulung teilgenommen, und sie absolvieren mindestens ein Mal im Jahr eine Fortbildung. Alle sechs bis acht Wochen kommen alle zusammen, um neue Themen und Ideen zu besprechen und um den Einsatzplan aufzustellen. So wie an diesem Dienstagvormittag. Heute ist auch der Ortsbürgermeister anwesend. Er stelle den Raum im Gemeindehaus für dieses Angebot besonders gerne zur Verfügung, sagt Lothar Schun. „Ich begrüße jede soziale Aktivität in unserem Dorf, und das hier  halte ich für eine sehr wertvolle Sache“, erklärt er. Und ergänzt noch, dass er beeindruckt sei von der ansehnlichen Zahl der Ehrenamtlichen, von ihrem guten Miteinander und von der professionellen Begleitung durch Margit Junk.

   Anneliese Grewen (Lissendorf) ist schon seit zehn Jahren für die „Kaffeemühle“ aktiv; bevor es in Lissendorf eine Gruppe gab, arbeitete sie in Gerolstein mit. „Es bereichert mein Leben, dass ich anderen etwas Gutes tun kann“, sagt die 72-Jährige. Sie freue sich auf jeden Einsatz. Sie hat auch ihre Freundin Beate Leuwer, ebenfalls aus Lissendorf, als Helferin für das Betreuungsangebot geworben. Nun ist die 68-Jährige seit Anfang des Jahres dabei – „mit viel Freude“, wie sie sagt. Er mache sich gern nützlich, er habe Zeit und es könne ja sein, dass man selbst mal Hilfe benötige: So erklärt Albert Hermes (67) aus Berndorf seinen ehrenamtlichen Einsatz seit gut zwei Jahren. Außerdem gehört auch sein Frau Anne mit zu dem Team. „Der Dienstagnachmittag vergeht wie im Flug, und man kann sich als Außenstehender kaum vorstellen, wie sehr die Stunden mit Leben erfüllt sind“, beschreibt er das Ehrenamt. Oder Meike Teichmann aus Lissendorf, die seit sechs Jahren bei der „Kaffeemühle“, zuerst in Hillesheim, jetzt in Lissendorf mitmacht. „Es ist ein Beitrag zur Strukturierung meines Alltags“, meint sie – „und es macht gute Laune.“

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