Stark beansprucht Brüderkrankenhaus Trier informiert morgen über das künstliche Kniegelenk

Das Kniegelenk ist eines der größten Gelenke des menschlichen Körpers und wird im Laufe unseres Lebens stark beansprucht. Verschleiß bleibt oft nicht aus, weshalb mit zunehmendem Alter das Risiko von Erkrankungen steigt. Wann es Zeit für eine Operation ist und was es hierbei zu beachten gilt, erklärt Professor Dr. Thomas Hopf, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, an diesem Donnerstag, 8. November, im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Brüderkrankenhaus.

Brüderkrankenhaus Trier informiert morgen über das künstliche Kniegelenk
Foto: Brüderkrankenhaus Trier

Herr Professor Hopf, verglichen mit anderen Gelenken - was macht das Kniegelenk so besonders?

Professor Dr. med. Thomas Hopf: Das Kniegelenk ist nicht nur das größte Gelenk, es ist auch ein Wunderwerk für höchste Beanspruchungen. Sie müssen sich vorstellen: Schon beim normalen Gehen treten Kräfte bis zum Dreifachen des eigenen Körpergewichtes im Kniegelenk auf; bei Sport oder Sprüngen steigt diese Belastung auf das Sieben- bis Achtfache des Körpergewichts.

Eine Höchstbelastung, die irgendwann ihren Tribut fordern wird…

Prof. Hopf: Normalerweise ist das Kniegelenk in der Lage, diese Belastungen auszuhalten, und das bis zum Lebensende. Dafür sorgt ein komplexes Zusammenspiel, etwa die Synovial-Flüssigkeit oder Gelenkschmiere, die ein reibungsloses Gleiten der großen knöchernen Körper ermöglicht und zur Ernährung des Knorpels dient. Stabilität und Führung des Gelenkes werden gewährleistet durch einen intakten Kapselbandapparat und den Meniskus. Aktiv bewegt wird das Gelenk durch die Oberschenkelmuskulatur.

Sie sagten, das Kniegelenk halte unter normalen Voraussetzungen ein Leben lang den Belastungen stand. Wann aber kommt es zu Problemen?

Prof. Hopf: Wenn Verletzungen und Krankheiten das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen stören. Da das Kniegelenk aufgrund seiner oberflächlichen Lage wenig geschützt ist und große Kräfte auf ihm lasten, kommt es nicht selten zu Verletzungen, beispielsweise des Knochens, aber häufiger noch der Bänder und Menisken. Man sollte diese Verletzungen ernst zu nehmen, da der Ausfall einer Struktur die Funktion des gesamten Gelenkes stören und in einen vorzeitigen Verschleiß des Gelenkes münden kann.

Also umgehend den Arzt aufsuchen?

Prof. Hopf: Meniskusschäden und Bandschäden müssen sofort behandelt werden. Zwar haben viele Erkrankungen eine gutartige Heilungstendenz, doch bei anderen Verletzungen ist eine unverzügliche konservative oder operative Therapie erforderlich, um die Funktion zurückzugewinnen und Spätschäden zu verhindern.

Gegen Verschleißerscheinungen ist man machtlos?

Prof. Hopf: Im Gegenteil! Sie können einiges tun, damit der Verschleiß nicht fortschreitet oder verstärkt wird. Wer zum Beispiel extremes Übergewicht hat, fordert dem Gelenk einiges an Leistungen ab, für das es so nicht gemacht ist. Starkes Übergewicht wird in den meisten Fällen dem Gelenk so schaden, dass es frühzeitig verschleißt.

Wie kann ich mein Kniegelenk gesunderhalten, außer dadurch, dass ich Übergewicht vermeide oder wieder abbaue?

Prof. Hopf: Zunächst ist es wichtig, Verletzungen und Überlastungen zu vermeiden. Essentiell ist eine gesunde und kräftige knieübergreifende Muskulatur. Es hat sich gezeigt, dass ein kräftiger Muskel das Kniegelenk gezielter bewegt und dadurch ein guter Schutz vor einer Arthrose ist. Der täglichen Bewegung, dem Sport mit kniegelenksschonenden Sportarten wie Walken, Schwimmen, Fahrradfahren und einer regelmäßig eigentätigen Gymnastik, kommt hierbei höchste Bedeutung zu.

Das zertifizierte EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder lädt für den morgigen Donnerstag zur Veranstaltung „Das künstliche Kniegelenk“ ein. Beginn ist um 18 Uhr im Albertus-
Magnus-Saal. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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