Verkehr „Das ist schon eine logistische Herausforderung“

IRREL · Voraussichtlich im kommenden Herbst werden in Irrel die großen Straßenbauarbeiten beginnen. Mit ein wenig Asphalt-Kosmetik ist es dort aber bei weitem nicht getan.

 Ein Flickenteppich: Die Irreler Hauptstraße  hat eine Sanierung bitter nötig.

Ein Flickenteppich: Die Irreler Hauptstraße  hat eine Sanierung bitter nötig.

Foto: TV/Uwe Hentschel

Irgendwann wurden ein paar Schilder aufgestellt, weiße Farbe in Form von Strichen und Pfeilen auf der Straße verteilt und schließlich die Verkehrsführung geändert. Und dabei ist es dann geblieben. Seit mehr als zehn Jahren gibt es in Irrel einen Einbahnstraßenring. Und bereits genauso lange ist dieser Ring nichts anderes als ein Provisorium. Was aber vor allem daran liegt, dass diese Einrichtung so nicht geplant war. Zumindest nicht dauerhaft.

Eigentlich sollte damals mit der Einbahnstraßenregelung in der Haupt-, Prümzurlayer und Ewerhartstraße nur eine Straßenbaumaßnahme überbrückt werden. Doch während der Bauarbeiten zeigte sich, dass diese geänderte Verkehrsführung gar nicht mal so schlecht ist. Weshalb sich die Gemeinde nach einer Testphase dazu entschied, diesen Einbahnstraßenring beizubehalten.

Die Verkehrsführung ist also geblieben, die provisorische Gestaltung dieser Regelung soll dafür aber verschwinden. Voraussichtlich im kommenden Herbst wird der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein mit dem Ausbau der Hauptstraße (K20) und der Prümzurlayer Straße (L4) loslegen. Und wie der projektverantwortliche LBM-Mitarbeiter Helmut Bell erklärt, wird das kein leichtes Projekt.

„Irrel ist schon eine logistische Herausforderung“, sagt Helmut Bell. So müsse die Baumaßnahme zum einen in mehrere Abschnitte eingeteilt werden, damit die innerörtlichen Einzelhändler und Gastronomiebetriebe jederzeit erreichbar seien, so Bell. Zudem würden ja nicht nur die beiden Straßen saniert, sondern auch neue Kanal-, Wasser- und sonstige Versorgungsleitungen verlegt.

Darüber hinaus sind in Irrel auch innerörtliche Verbesserungen im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Ländliche Zentren – Kleinere Städte und Gemeinden“ geplant. Welche Maßnahmen das konkret sein werden beziehungsweise könnten, darüber will die Verbandsgemeinde Südeifel im Januar im Rahmen einer Bürgerversammlung informieren.

„Wir haben die städtebaulichen Missstände in Irrel erfasst, und die Ergebnisse liegen derzeit in Mainz zur Beurteilung vor“, sagt Manfred Dichter, Leiter der VG-Bauabteilung. Zu den öffentlichen Bereichen, bei denen Handlungsbedarf besteht, gehört beispielsweise der Kirchvorplatz, aber auch die weiträumige Verkehrsfläche im Bereich der Kreissparkasse und des angrenzenden Hotels. Wieviel Geld im Rahmen des städtebaulichen Programms investiert werde, lasse sich derzeit nicht sagen, erklärt Dichter. Eine Million Euro könnten es aber durchaus werden.

Was die Erneuerung der Straßen und der Versorgungsleitungen betrifft, so wird das um einiges teurer. Zwar sind auch dafür die Kosten aufgrund der laufenden Planungen noch nicht ermittelt. Bell rechnet aber damit, dass es am Ende dreieinhalb bis vier Millionen Euro sein werden.

„Die Mittel von Land und Kreis stehen bereit“, sagt der Projektleiter, der davon ausgeht, dass für die Umsetzung der Baumaßnahme gut zwei Jahre benötigt werden.

Neben der Haupt- und der Prümzurlayer Straße soll auch der nördliche Abschnitt der Karthausstraße zwischen der Prümbrücke und der Einmündung des Erlenwegs erneuert werden. Insgesamt erstreckt sich das Straßenbauprojekt durch den Irreler Ortskern somit auf eine Länge von mehr als einem Kilometer.

Dass dieser Kilometer in mehrere Bauabschnitte gegliedert werden soll, ist auch im Sinne des Ortsbürgermeisters Heinz Haas. „Es muss so geplant sein, dass die Aktivitäten der Selbständigen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden“, sagt er.

An der Notwendigkeit der Maßnahme bestehe aber innerhalb der Gemeinde kein Zweifel. Und das weniger wegen der provisorischen Markierung auf der Straße, sondern viel mehr wegen dem, was unter der Straße ist: „Bei uns vergeht keine Woche, in der wir nicht die Straße aufreißen müssen, weil irgendwo  mal wieder eine Leitung kaputt ist.“

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