Wirtschaft Was die Beda-Markt-Absage kostet

Bitburg-Prüm · Die Verschiebung der Messe verursacht Kosten, die nicht immer kompensiert werden können. Die Ausstellung der Rinder Union findet 2020 definitiv nicht statt.

 Für viele, die beim Beda-Markt Geschäfte machen, ist die Verschiebung eine verlustreiche Sache.

Für viele, die beim Beda-Markt Geschäfte machen, ist die Verschiebung eine verlustreiche Sache.

Foto: Tv/Dagmar Dettmer

(ma) Der Beda-Markt wurde für das dritte Märzwochenende abgesagt und auf den September verschoben, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die Messe-Macher hatten aber bislang nicht nur Zeit, sondern auch Geld in die Organisation gesteckt.

„Die Kosten liegen bei uns im fünfstelligen Bereich“, sagt Gerd Grebener, Geschäftsführer der Rinder-Union West (RUW). Eine Verschiebung der Ausstellung in Fließem ist keine Option. „Der September-Termin ist für uns denkbar ungünstig, die Bauern sind dann vollauf mit der Ernte beschäftigt.

„Viele Landwirte sind stinksauer, da bekomme ich jeden Tag etwas um die Ohren“, sagt Grebener. Einer der Aussteller, der aus Nordrhein-Westfalen zum Beda-Markt kommt, habe von ,Panikmache’ gesprochen. Die Messe werde abgesagt, aber auf Schalke würden 65 000 Menschen zum Fußball zusammenkommen. „Wir müssen das draußen erklären, das ist nicht leicht“, so Grebener. Solche Herausforderungen werde es in einer globalisierten Welt auch in Zukunft geben.

„Wir können  im Moment noch nicht  beziffern, was uns die Verschiebung kostet“, sagt Evelin Maus vom Wochenspiegel, der die Frauenmesse ausrichtet. Im Vorfeld der Messe  stehe  die Belegung und Gestaltung der Stadthalle, Mobiliar und technische Ausrüstung müssten angemietet werden, es würden Flyer gedruckt, Werbespots gesendet und Werbemittel organisiert, listet Evelin Maus auf und ergänzt: „Wir hoffen, dass sich die Kosten durch die Verschiebung in den September etwas relativieren“.

„Natürlich sind Ausgaben durch die Absage entstanden“, sagt Irene Mees, Abteilungsleiterin bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm. Die Kreissparkasse ist Gastgeber des Autosalons und Ausrichter des Wirtschaftspolitischen Forums, das ebenfalls abgesagt wurde. Auf die Frage, ob das Forum im September stattfindet, sagte Mees: „Das steht noch nicht fest.“ Als Referent war der bekannte Ökonom Marcel Fratzscher gebucht – und möglicherweise fallen Honorar-Kosten an.

Auch Bitburgs Autohändler sind von der Verschiebung der Messe betroffen. „Das ist nicht prickelnd für uns, der Beda-Markt ist das beste Wochenende, was den Autoverkauf angeht“, sagt Kamilla Bujara vom Autohaus Schaal. Ausgaben seien schon angefallen für Werbung, für Zelte und Musik. Über die Höhe kann sie noch nichts sagen: „Es gibt noch viel zu klären.“ Ähnlich sieht es auch bei den Organisatoren des Handwerk-Zeltes mit seinen 130 Ausstellern aus. „Wir rechnen noch“, sagt Rudi Rinnen von der Volksbank Eifel. Ein fünfstelliger Betrag komme da schon zusammen. Möglicherweise könnten durch die frühzeitige Absage einige Aufträge storniert werden.

„Ich finde die Idee gut, im September einen Beda-Markt light zu organisieren und somit einiges rüberzuretten“, sagt Rinnen. Ob es im Herbst aber eine Handwerkerausstellung geben könne, sei fraglich. „Für die Handwerker ist die Auftragslage im Herbst eine völlig andere, als im Frühjahr“, weiß Rinnen. Es sei daher nicht klar, ob die Handwerker dann Zeit für eine Messe haben. Um das zu klären, erarbeitet Rudi Rinnen  einen Fragebogen für die Aussteller, mit vielen hat er auch schon telefoniert. Zudem gibt es im Juni wieder eine Zusammenkunft der Beda-Markt-Macher, um sich abzustimmen. Es sei  ein  guter Ansatz, die Messe im September zu machen: „Wir müssen nach vorn schauen.“

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