Nach Messer-Attacke: 21-Jähriger ab heute vor dem Landgericht

Hallschlag/Trier · Nach einem Streit hat er mehrfach auf den Vater seiner Freundin eingestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt: Ein 21-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Obere Kyll muss sich ab heute vor dem Trierer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann versuchten Mord vor.

Hallschlag/Trier. Der 55. Geburtstag des Hausherrn sollte am 27. Februar in dem Bauernhaus in Hallschlag (Verbandsgemeinde Obere Kyll) gefeiert werden. Doch die Party endete kurz nach Mitternacht jäh: Nachdem der 55-Jährige seine Tochter beleidigt haben soll, kam es offenbar zwischen ihm und dem 21 Jahre alten Lebensgefährten seiner Tochter zu einem Streit.
Eine Auseinandersetzung, die an jenem Abend derart aus dem Ruder lief, dass der 21-Jährige inzwischen seit fast sechs Monaten in Untersuchungshaft sitzt und sich ab heute vor dem Trierer Landgericht verantworten muss. "Von hinten kommend", so steht es in der Anklageschrift, soll er den 55-Jährigen mit einem Steakmesser angegriffen und mehrfach auf ihn eingestochen haben. Sein Opfer überlebte, erlitt allerdings lebensgefährliche Verletzungen.
Die Trierer Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der junge Mann in Tötungsabsicht auf sein Opfer einstach, und wertet den Angriff von hinten als "heimtückisch" - und damit als versuchten Mord und nicht nur als versuchten Totschlag. "Ob sich das in der Hauptverhandlung bewahrheitet, muss man sehen", sagt Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.
Fest steht allerdings, dass der 21-Jährige wohl zum Tatzeitpunkt in der Nacht wegen einer Alkoholkonzentration im Blut zwischen 2,14 und 3,36 Promille nur vermindert schuldfähig war. Er beruft sich auf Erinnerungslücken: Er könne sich ab dem Zeitpunkt, als er zum Messer gegriffen habe, bis zu der Zeit, als er das Haus verlassen habe, an das Geschehen nicht erinnern. Allerdings habe er den 55-Jährigen nicht töten wollen.
Der Prozess vor der Ersten Schwurgerichtskammer des Trie rer Landgerichts beginnt heute um 9 Uhr. Insgesamt sind bis Ende September vier Verhandlungstage angesetzt. neb

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