Konstituierende Sitzung Verbandsgemeinde Südeifel Verjüngt, versiert, verdammt harmonisch

Neuerburg · Bei der ersten Sitzung des Rats der Verbandsgemeinde Südeifel ging die Wahl der Beigeordneten reibungslos über die Bühne. Das war vor fünf Jahren noch ganz anders.

Manch einer wird sich vielleicht verwundert die Augen gerieben haben, als bei der ersten Zusammenkunft des Rats der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel nahezu geräuschlos die neuen Beigeordneten gewählt wurden. Vor fünf Jahren gab es noch ordentlich Knatsch, weil der Kandidat der SPD damals nicht berücksichtigt wurde.

Diesmal fuhren alle drei Kandidaten respektable Wahlergebnisse ein. So wurde Ursula Wilmsen (CDU) mit 26 Ja- zu drei Neinstimmen bei einer Enthaltung zur Ersten Beigeordneten gewählt. Horst Zwank (SPD) erhielt 28 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen und Suzette Weber 27 Ja-Stimmen, eine Neinstimme bei zwei Enthaltungen.

„Ich hatte schon schlechtere Ergebnisse“, kommentierte Horst Zwank gut gelaunt seine Wahl und spielte damit auf Zeiten an, wo die SPD von den anderen großen Parteien noch ausgebremst wurde. Dass das inzwischen kein Thema mehr im Rat ist, sei der Verdienst von Günter Scheiding, sagt Zwank. „Er hat Ruhe und Frieden in den Rat gebracht“, lobt er seinen Parteikollegen. Zwar sei man ab und an unterschiedlicher Meinung, aber im Großen und Ganzen wolle man die gleichen Dinge. „Es ist sinnvoll, wenn viele Hände am gleichen Strang ziehen.“

Während Suzette Weber ihr Mandat behielt, legten Ursula Wilmsen und Horst Zwank ihres nieder und machten so Platz für zwei Nachrücker. Für Ursula Wilmsen sitzt nun Rudolf Hankes in den Reihen der CDU-Fraktion. Bei der SPD folgt auf Horst Zwank Edith Lemmer.

Dass das Miteinander im VG-Rat harmonischer geworden ist, hat sich schon in den vergangenen Jahren abgezeichnet. Hatte es anfangs noch ein paar Machtdemonstrationen gegeben, rauften sich die Fraktionen später immer häufiger zusammen. „Wir haben hier eine junge Mannschaft sitzen, die was bewegen will und deswegen haben wir im Vorfeld mit der FWG, den Grünen und der SPD Gespräche geführt“, sagte der neue und alte CDU-Fraktionssprecher Niko Billen. Die Beigeordnetenfrage ist quasi in Ruhe vorverhandelt worden.

Mit Alexander Roth (24 Jahre) hat die CDU das jüngste Ratsmitglied in ihren Reihen sitzen. Ebenso deutlich jünger als der Durchschnitt der anderen Beteiligten sind auch die CDU-Neuzugänge Jennifer Jüngels, Christian Mörsdorf und Marco Burelbach. Bereits seit 45 Jahren im Gremium dabei ist Erich Theis (CDU), der mit 76 Jahren das älteste Ratsmitglied ist. „Die Jugendarbeit war der Hauptgrund, warum ich 1974 kandidiert habe“, sagt er.

Doch warum haben eigentlich die Grünen keinen Beigeordneten gestellt, obwohl sie mit fünf Sitzen nun die drittgrößte Partei sind? „Uns fehlt das erfahrene Personal“, sagt der neue und alte Fraktionssprecher Georg Högner. Denn seine vier Parteikollegen sind ganz neu im VG-Rat dabei. „Wir wollen mal ganz langsam die Fühler ausstrecken. In fünf Jahren sieht das vielleicht schon anders aus“, sagt Dirk Meuter, der, genau wie Heinz Eiden und Nikolaus Offermanns aus Prümzurlay stammt.

Auch bei der UBV hat sich eine personelle Veränderung ergeben. So hat Arnold Theis auf sein Mandat verzichtet. Stattdessen ist Lothar Penning nachgerückt. Während dort nach wie vor Peter Trauden Fraktionssprecher ist, wird dies bei der FWG fortan Peter Hinkes sein. Sein Vorgänger Heinz Haas hatte sich aus persönlichen Gründen nicht mehr für den VG-Rat aufstellen lassen.

Moritz Petry, Bürgermeister der VG Südeifel, hofft darauf, dass der Rat die vielen Aufgaben, die vor ihm liegen, konstruktiv angehen wird. Denn es gebe viel zu tun: Der Flächennutzungsplan Windkraft soll abgeschlossen werden, Investitionen bei den Schulen stehen bevor und außerdem sollen sie digitalisiert werden. Das Verwaltungsgebäude in Irrel soll geräumt und ein Bürgerbüro eingerichtet werden. Medizinische Versorgung, Sanierung des Hallenbads und Sportplatzes in Irrel, Schuldenabbau, Straßenausbau und die Neuerrichtung der Kita in Irrel sind die Themen, die den Rat in den nächsten fünf Jahren beschäftigen werden. „Wenn wir das alles schaffen, haben wir viel getan“, sagt Moritz Petry.

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