Beratung nicht nur für Senioren Ganz schön „brenn“zlich— Wie man mit Brandgefahren im Alltag umgehen sollte

Bickendorf · In einem Vortrag über „Brandunfälle im Haushalt“ hat ein Feuerwehrmann Rentnern im Eifelort Bickendorf erklärt, wie man sich in Gefahrensituationen verhalten sollte. Und seine Tipps dürften nicht nur für Senioren interessant sein.

Dirk Weides hält einen Vortrag über Brandunfälle im Haushalt

Dirk Weides hält einen Vortrag über Brandunfälle im Haushalt

Foto: Tanja Pawlowski

„Heute reden wir über das, was wir vielleicht schon immer so gemacht haben, aber vielleicht schon immer verkehrt war“, sagt Dirk Weides, Oberbrandmeister der freiwilligen Feuerwehr Bickendorf. Das Thema seiner Präsentation:„Brandunfälle im Haushalt“— passend zum Publikum spricht er auf Eifeler Platt. Beim Seniorentreff in Bickendorf konnte einiges über Feuer-Gefahren im Alltag gelernt werden.

Was bei einem Notfall zu tun ist

In einem Notfall ruhig zu bleiben und zu wissen, was zu tun ist, kann Leben retten. So soll für alle nicht polizeilichen Notrufe die 112 gewählt werden. Im Gespräch soll man Ruhe bewahren und sich darauf verlassen, dass der speziell dafür ausgebildete Notfallsanitäter oder Feuerwehrmann am anderen Ende der Leitung einen durch die Unfall-Aufnahme führt.

Wichtig ist, die W-Fragen zu beantworten: Wer ruft an? Wo ist es passiert? Was ist passiert? Danach nicht sofort auflegen, sondern auf Rückfragen warten.

Der Oberbrandmeister macht auch auf „Klingelstreiche“ aufmerksam. Auch bei unterdrückter Nummer kann die Einsatzleitung die Nummer des Anrufers sehen. Das missbräuchliche Wählen des Notrufs ist strafbar. Im Brandfall soll schnellstmöglich das Haus verlassen werden und die Feuerwehr alarmiert werden.

 Die Senioren hören dem Vortrag über Brandunfälle im Haushalt zu

Die Senioren hören dem Vortrag über Brandunfälle im Haushalt zu

Foto: Tanja Pawlowski

„Wie sollen wir denn die Feuerwehr rufen, wenn wir nicht im Haus ans Telefon gehen können?“, fragt eine Seniorin lachend, die offensichtlich noch kein Handy besitzt oder es nicht jederzeit dabei hat wie die jüngeren Generationen. Der Feuerwehrmann rät: Einfach beim Nachbarn klingeln und dort nach einem Telefon fragen. Bedeutsam sei zudem, dass vor Ort gewartet wird, um den Einsatzkräften Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel, ob Menschen oder Tiere noch im Haus sind. „Auch für die Orientierung ist es wichtig, dass jemand vor Ort ist, der sich auskennt“, sagt Dirk Weides. Bei einem Brand fällt schnell der Strom aus und um sich in der Dunkelheit schneller zurechtzufinden, braucht es die Informationen der Kundigen.

Welche Brandgefahren gibt es im Haushalt

Als Gefahrenstelle für Brände im Haushalt werden zum einen Mehrfachsteckdosen genannt. Diese sind zwar sehr beliebt, können jedoch durch unsachgemäße Verwendung brandgefährlich werden. Es soll auf die Qualität und auf die Watt-Zahlen geachtet werden. Denn bei elektrischer Überlastung droht große Brandgefahr.

Explizit werden Heizlüfter, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler oder Haushaltsgrills genannt, die auf keinen Fall an Mehrfachsteckdosen angeschlossen werden sollen.

Auch Heizdecken können eine große Gefahr bergen. Zwar haben diese normalerweise eine relativ geringe Watt-Zahl, aber bei abgeknickten Kabeln im Deckeninneren kann auch dies zu einer Überhitzung führen. Deswegen: nie unbeaufsichtigt lassen und vor dem Schlafen ausschalten.

Sollte es doch zu einem Brand kommen, soll, wenn die Gefahr nicht zu groß ist, die Mehrfachsteckdose/Decke vom Strom genommen werden und in der Feuer-Entstehungsphase mit Wasser gelöscht werden. Ansonsten das Haus verlassen und die Feuerwehr alarmieren.

Achtung: Überhitzungsgefahr!

Auch Lithium-Ionen-Akkus finden sich in vielen Haushalten wieder. Bei falscher Lagerung, wie zum Beispiel in der Sonne und auch bei unsachgemäßer Verwendung, wie zum Beispiel zu lange am Ladekabel, droht Überhitzung der Akkus und ein Brand kann entstehen. Auch hier kann in der Entstehungsphase des Feuers versucht werden, mit Wasser zu löschen und das Ladegerät vom Strom zu lösen.

Wie lösche ich einen Fettbrand?

Bei Fettbränden wie zum Beispiel beim Kochen ist es sehr wichtig kein Wasser für Lösch-Versuche zu verwenden. Denn das Wasser sinkt unter das Fett und verdampft dabei schlagartig. Es zieht das brennende Fett mit sich. Das ganze ähnelt einer Explosion. Für solche Fettbrände solle man für den Notfall eine Löschdecke in der Küche haben oder einen dafür geeigneten Feuerlöscher. Bei jedem dieser Beispiele gilt: Bei zu großer Gefahr oder Unsicherheit das Haus verlassen und die Feuerwehr alarmieren.

Der nächste Vortrag beim Bickendorfer Seniorentreff soll über den Enkel-Trick Betrug aufklären. Ein Datum wird noch bekanntgegeben.

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